Olav, der Besitzer unseres Swinger-Clubs, und seine Partnerin Vera hatten mich eingeladen; nicht zu einem Besuch ihres Clubs, wo ich sowieso regelmäßig als Stammgast verkehre. Nein, zu einem Gespräch unter vier Augen, zu dem wir uns schon am nächsten Tag trafen.
Olav und Vera begrüßten mich herzlich, wiesen aber gleich auf den strengvertraulichen Charakter des Gespräches hin und teilten mit, dass am kommenden Wochenende Beauftragte und Mitglieder der reichen freisinnigen Familie Bürli aus Zürich erscheinen würden, um die Kapitalanlagen zu überprüfen, die sie in den Club investiert hatten. Ein wichtiger Besuch war das, bei dem es um die Zukunft des Clubs ginge, um die Arbeitsplätze der Mitarbeiter, aber auch um den Erhalt einer Gegenkultur zu den vielen stockkonservativ Gesinnten in der hiesigen Region.
Olav erklärte, dass die Preise am Tag des Schweizer Besuchs gesenkt würden, um möglichst viele Gäste anzulocken. Für Erstbesucher waren alle Getränke gratis, das Reinigungspersonal würde verdoppelt und ein paar ‚knackig durchtrainierte Männer‘ vom regionalen Fitness-Club angeheuert, um keine ‚Frauenwünsche‘ unerfüllt zu lassen.
Dann schauten mich Vera und Olav besorgt an. „Die Familie Bürli plant Veränderungen und hat deswegen die Finanzen in jüngere Hände gelegt.“ Die ‚jüngeren Hände‘, berichtete Olaf, gehörten zu einer Frau, der Alleinerbin des Familien-Oberhauptes. „Es läuft doch alles bestens bei uns. Was wollen die hier verändern?“
Olaf hatte erfahren, dass die Frau um die 40 war. „Vielleicht hat sie gar kein Gespür mehr für das, was hier Männer und Frauen machen“, argwöhnte er.
„Wulff, diese Frau darf sich nicht allein hier in den Räumen umschauen“, meinte Vera und beugte sich vor zu mir. „Sie braucht einen Begleiter, der mit solchen Frauen einfühlsam umgehen kann. Wir haben da an dich gedacht.“
Ich zog die Augenbrauen hoch und stieß einen Seufzer aus. „Und wenn das schief geht?
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