Jungfrauenloch

Weiberschlucht - Teil 17

44 5-9 Minuten 3 Kommentare
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Franck Sezelli

Oder ist sie zu eifersüchtig und kann nicht mehr mit ansehen, wie ihr Geliebter so vielen Frauen gehört. Wenn sie ihn nicht allein haben kann, soll ihn keine mehr haben?
Wenn Myrina ihn hier herausbringt, das wäre toll, egal aus welchem Grund. Und er würde sich beeilen, alles in die Wege zu leiten, dass auch Ronald freikommt. Er ist dicht hinter der liebenswerten Amazone, ihr runder Apfelpo im fahlen Mondlicht bezaubert ihn sogar in dieser Situation. Aber jetzt, nach etwa einhundertfünfzig Metern an der Felswand entlang, gibt sie ihm ein Zeichen zu stoppen.
Beide kauern sich hin, halten den Atem an und machen sich ganz klein. Vor ihnen auf einer kleinen Lichtung steht eine Amazone. Man kann gegen den dunklen Hintergrund nur ihre Silhouette erkennen. Der Bogen über der Schulter ist aber deutlich zu sehen. Und an ihrer Taille blitzt ein Schmuckstein an einer Messerscheide auf, im silbernen Mondschein glänzt eine Speerspitze. Aus der Dunkelheit in der Fortsetzung ihres Weges wispert etwas, woraufhin sich die Bewaffnete dorthin wendet und im Dunkeln auf diesem Pfad verschwindet.
Myrina gibt Alex ein Zeichen, und sie schleichen schnell vorwärts. Nach ein paar Schritten ist alles klar. Drei Meter vor ihnen öffnet sich links die Felswand, davor ist die Lichtung, auf der die Amazone Wache gehalten hat. Myrina zerrt Alex in den Höhleneingang, sie folgen einem engen, sehr dunklen Gang. Offenbar kennt Myrina diesen Gang sehr gut oder hat Luchsaugen. Alexander kann nichts mehr erkennen, er versucht dranzubleiben, indem er Myrina an der Hüfte fasst. Nach einer Weile wird es etwas heller, oder die Augen haben sich an die Dunkelheit gewöhnt. Sie stehen in einer fast kreisrunden, hohen Grotte und verschnaufen.
Gegenüber dem Gang, aus dem sie gekommen sind, ist ein ganz schwaches Licht zu erkennen. Das ist wohl der Gang, der nach draußen auf die andere Seite der Felswand führt, die die Weiberschlucht abriegelt.
Gerade als Myrina in diesen Gang hineingeht und er ihr folgen will, hört Alexander hinter sich schnelles Tapsen nackter Füße und Gemurmel, das von den Höhlenwänden widerhallt. Ihn durchfährt ein fürchterlicher Schreck, und er rennt Myrina hinterher, die ihre Schritte auch beschleunigt. Trotzdem kommen die tapsenden Schritte in seinem Rücken immer näher, er hört nun auch keuchendes Atmen hinter sich.
Gerade, als er nach einer Biegung im Höhlengang den Ausgang mit dem hellen Mondlicht sieht, greift eine Hand nach seiner Schulter. Panisch schlägt er um sich und trifft mit dem Handrücken ein Ohr.

»Au! Spinnst du?«, schreit ihn Ronald an, über ihn gebeugt und sich dabei sein Ohr haltend.
»Ich glaube, wir haben lange genug geschlafen. Hast du Lust auf einen Erkundungstrip ins Innere der Insel?«

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Ende? Ja – und Nein

schreibt Venus

Vielen Dank für eure Kommentare, gentlyDOM und Annie! Jeder Traum geht einmal zu Ende. So kommt Alex mit Myrina doch nicht wirklich aus dem Gang durch die Felsen heraus, sondern landet in der Realität. damit ist die Serie Weiberschlucht zu Ende, aber doch nicht die Phantasie und die erotischen Träumereien des Autors. So gibt es hier bei Erozuna noch viel von mir zu entdecken. Viel Spaß beim Lesen wünscht Franck

ein Träumchen

schreibt gentlyDOM

Das nenne ich mal einen sehr realistischen und ansprechenden Traum. Jede einzelne Geschichte hat mich in ihren Bann gezogen. Grandios

Ende ?

schreibt Annie

Alle Geschichten haben mir sehr gut gefallen und ich hoffe, es geht weiter

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