Kann man Liebe riechen?

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Kann man Liebe riechen?

Kann man Liebe riechen?

Emil Lorenz

Ich musste zwar kurz schlucken, aber ich hatte mich sofort wieder gefangen. All das, was sie sagte, und wie sie es sagte, konnte nur in eine Richtung zu deuten sein. Im Grunde war es ohnehin schon egal, was sollte passieren? Sie konnte mich rausschmeißen, und das würde ich mit ziemlicher Sicherheit überleben. Ich räusperte mich, holte tief Luft und stellte ihr dann die Frage:
„Geht es bei dem, worüber wir hier reden um Sex?“
Vanda riss voller Entsetzen die Augen auf, schlug ihre Hände vor den Mund und starrte mich einige Sekunden lang nur an.

„Was?“, sie schrie fast, etwas leiser weiter, „was bildest du dir ein? Wir kennen uns kaum und du willst mich einfach so ficken?“ Sie starrte weiter und schien auf eine Antwort zu warten. Dann prustete sie plötzlich los und lachte, bis ihr die Tränen kamen. Ich war jetzt vollkommen verwirrt. Was war das für ein Spiel hier? Fragte ich mich. Wollte sie mich zum Narren halten?
„Na endlich“, sagte sie plötzlich, „genau das ist es.“ Sie setzte sich quer hin und zog ein Bein angewinkelt auf die Couch. Ich konnte nicht anders, ich sah ihr genau in den Schritt.
„Siehst du, das meine ich.“ Sie rutschte etwas näher. „Deine Augen verraten dich. Am Anfang hast du noch versucht, dich zu beherrschen, aber dein Kopf, deine Augen und vor allem dein Schwanz steuern sich selbst.“ Sie lächelte jetzt wieder.
„Du hast nur noch keinen Steifen, weil ich nicht ganz in dein Beuteschema passe.“ Sie zog fragend eine Augenbraue nach oben, „stimmt’s?“
„Ich bin dir eigentlich etwas zu klein, obwohl ich nicht unter 1,60 bin. Du magst lieber große Frauen. Aber täusche dich nicht, die kleineren haben auch ihre Vorzüge.“
Mir wurde es langsam etwas warm. Das Thema lag nun auf dem Tisch, nun musste er noch irgendwie rein in das kleine Loch. Ich beugte mich indessen auch etwas nach vorn, bis meine Nase nur noch 20 cm von ihrem Schritt entfernt war. Ich sog die Luft ein. Ja, das war er, dieser Geruch, den ich auch unten in der Waschküche schon wahrgenommen hatte. Es war der Geruch einer geilen Frau, die vögeln wollte. Aber nicht mit irgendjemand, sondern mit jemandem, der sie riechen konnte, und den auch sie riechen konnte. Sich von irgendeinem Kerl ficken zu lassen, wäre einfach gewesen, dazu brauchte sie auf die Straße zu gehen und ein wenig mit den Wimpern zu klimpern. Männer verstanden das sofort. Während ich darüber nachdachte, passierte noch etwas anderes mit mir, ich bekam eine Erektion. Ich hatte ihren Duft in der Nase, und schon hatte es angefangen. Nachdem sie nun die komplette Vorarbeit geleistet hatte, sah ich es an mir, ein wenig die Initiative zu ergreifen. Ich stand auf, reichte ihr eine Hand hin und deutete mit dem Kopf den Flur hinunter, wo ich ihr Schlafzimmer vermutete.

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