Nicht nur ihm. In den Tagen der Reise mit der Karawane war Emet wie selbstverständlich Marus Gespielin im Nachtlager geworden. Haut an Haut drängten sie sich im engen Zelt und Marus glitt in sie wann immer seine Männlichkeit von ihrem Duft, ihrem Haar, der Berührung ihrer Brüste, ihrer Scham angeregt wurde, also des Abends, in der Nacht und am Morgen. Oder sie liefen Hand in Hand ins Gebüsch, um ein wenig Schamhaftigkeit vorzugeben, wobei Emet nie allzu leise war beim Genießen und jede und jeder im Tross wissen musste, wie lüstern sie war. Die Muskelprotze hatten sich mit den Marketenderinnen zusammen getan und so gab es keine Hahnenkämpfe mehr. Eine Amazone ließ auch schwerlich Männer um sich kämpfen, das begriffen alle schnell.
Ihre Karawane schlug das Lager auf vor der Stadt, wo morgen dann Markt gehalten würde. Emet erhielt ihren Lohn und verbrachte noch eine Liebesnacht mit Marus. Am Morgen hieße es Abschied nehmen und Emet ahnte, er würde ihm schwerer fallen als er zeigen wollte. Still war er, zart, unstillbar sehnsüchtig. Mehr noch als die vielen Male der letzten Tage überhäufte er sie mit Zärtlichkeiten und Finger, Hände, Lippen, Zunge verwöhnten sie himmlisch. Emet gab sich dieser, sie verzweifelt zu halten versuchenden Sehnsucht ganz hin und ließ ihn gewähren, was immer sein Herz begehrte. Endlos erkundete seine Zunge alles an ihr und schließlich verwöhnte er ausgiebig ihren Anus. Emet ließ sich ganz fallen und musste sich eingestehen, dass es schon ein angenehmes, schönes Gefühl war, wenngleich sie dabei nicht mehr wollte. Marus wollte sie nur ganz erkunden, all ihren Geschmack erkosten, als wäre es möglich, sie in der Erinnerung bewahren zu können. Seine beachtliche Manneskraft ließ ihn wieder und wieder den kleinen Tod sterben und er war stumm und Emet war es mit ihm.
*
Markt war gehalten, die mitgebrachten Waren fanden ihre Abnehmer, und neue Ware, überwiegend Edles aus Metall und Edelmetall wurde auf die Pferde und Maultiere geladen. Die Karawane zog von hier aus zurück. Emet Aufgabe endete also. Sie erhielt ihren Lohn und musste Ausschau halten nach einer Gelegenheit, ihre Reise fortzusetzen. Jetzt aber wollte sie sich einfach erholen, mit einigen Bädern pflegen und dann überlegen, wie es weiterginge. Marus wollte sich nicht anmerken lassen, ob ihm der Abschied von Emet noch schwer fiel. Dass er intensiv darum warb, sie möge auch für den Rückweg mit all dieser teuren Ware den Begleitschutz stellen, war in der Sache verständlich. Doch seine traurigen Augen bezeugten, es war nicht der einzige Grund, dass sie bleiben sollte. Emet kannte diesen Blick der Männer, wenn sie weiterzog. Marus war ihr ans Herz gewachsen und nicht nur ansprechender Liebhaber aus nüchternem Anlass.
Sei nicht traurig, Krieger! Wenn Isa will, werden sich unsere Wege wieder kreuzen! So muss ich wohl zu deinem Gott beten, erwiderte Marus leise. Es hatte ihn also erwischt! Emet küsste ihn noch und das mehr freundschaftlich, drückte Rittan und bat ihn: pass auf ihn auf! Versprochen, Kriegerin! Und du auf dich selbst!
Dann schwang sie sich in den Sattel, gab Irtan lachend die Sporen und galoppierte in die Stadt.
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