Karin badet

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Karin badet

Karin badet

Anita Isiris

Diese Geschichte beruht auf einer wahren Begebenheit. Sebastian war eben erst eingezogen, und es schneite.

Ich bin kein Womanizer, und ich bin meiner Myriam immer treu gewesen. Mich interessiert die weibliche Seele, und ich bin ein guter Zuhörer. Dumme Menschen bezeichnen mich als Frauenversteher. Kluge Menschen erkennen, dass ein Mann never ever Frauen verstehen kann – und sei er Gynäkologe. Sie bezeichnen mit als „interessierten Laien“. Das passt schon so.

Ich sehne mich nach einem Bad, weil wir nicht mehr heizen können. Kurz nach dem letzten Blackout, weit und breit kein Strom, keine funktionierenden Geldausgabestellen, keine funktionierenden pneumatischen Türen, kein gar nichts – wurden alle Öllieferungen eingestellt. Dank einer kleinen, aber hocheffizienten Wärmepumpe unten im Keller ist aber ab und zu ein Vollbad möglich. Dann sehe ich den Schaden an der Wanne. Der Riss ist mir schon länger bekannt, ich habe mir einst meinen Hintern leicht aufgeschürft. Aber jetzt ist alles weggeblättert. So kann ich meine geliebte Wanne keinesfalls nutzen. Frustriert ziehe ich mich aus und stelle mich unter die Dusche. Ich bin keine Frau von schlechten Eltern. Langer Hals. Weiches Haar, das auch dann noch duftet, wenn die letzte Wäsche einen Tag zurückliegt. Grosse, schwere Brüste, von Mama geerbt. Knuddelbauch, auch von Mama geerbt. Gepflegtes Haardreieck. Doch. Da müssen Haare sein. Totalrasur, die so genannte „Nacktschnecke“, ist nichts für mich. Weil nackte Labien eben tatsächlich irgendwie aussehen wie eine.... Weinbergschnecke“. Igitt. Das Verborgene ist es aber doch, was reizt – hoffe ich zumindest. Das, was sich hinter dem zierlichen Busch versteckt. Zarte, empfindsame Vulva. Lange Beine. Sorgfältig manikürte Zehennägel. Das bin ich, die Karin. Dann summt mein Smartphone. „In etwa einer Stunde o.k.?“, lese ich . „In etwa einer Stunde o.k.“ Wie liest sich denn das? Sollte ich mich in Sebastian doch getäuscht haben? Aber versprochen ist versprochen – es ist jetzt 19:00 Uhr, und ein gemeinsamer Tee um 20:00 Uhr ist ja tatsächlich o.

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Karin badet

schreibt Huldreich

Wie üblich, liebe Anita Isiris! Hervorragen und sehr erotisch die Geschichte, der Traum eines jeden Mannes, aber anscheinend auch jeder Frau! Toll und vielen lieben Dank, Ulrich Hermann

Gedichte auf den Leib geschrieben