Jeden Tag, wenn Karin zur Arbeit fuhr – also die vergangenen drei Wochen – war ein leichtes Gefühl von Dankbarkeit in ihr. Dankbar war sie Erich. Er hatte ihr vor rund zwei Monaten empfohlen, sich bei der Firma, bei der sie nun angestellt war zu bewerben. Erich war Versicherungsmakler und hatte ausgezeichnete Kontakte zu vielen großen Unternehmen. Als sie Erich zufällig in einem ihrer Stammlokale traf, klagte sie über die schlechten Arbeitsbedingungen in ihrem damaligen Job. Wenige Tage zuvor hatte Erich ein Gespräch mit der Personalchefin eines Unternehmens und dabei sprach diese auch davon, dass sie eine Unterstützung in ihrem Büro gut gebrauchen könne. Erich schlug Karin damals vor, sich doch bei diesem Unternehmen zu bewerben und bot Karin auch an, als „Fürsprecher“ zu fungieren.
arin erinnert sich noch sehr gut an das Vorstellungsgespräch. Die Personalchefin, eine Frau Maga. Schreiber, war eine konservativ wirkende Dame. Ihr strenger Hosenanzug wurde durch ein hellblau gemustertes Seidenhalstuch etwas entschärft. Nicht aber der strenge Blick mit dem sie Karin lange Zeit musterte. Karin befürchtete, der kurze Rock ihres Kostüms und dessen enganliegende Jacke wirkten zu sexy für diese konservative Person. Dann, nach einer Zeit die Karin endlos vorkam, lächelte die Personalchefin und lud sie ein, sich auf die Couch beim Besprechungstisch zu setzen.
Beim Niedersetzen versuchte Karin den Rocksaum so weit als möglich ihren Knien zu nähern. Frau Schreiber erkannte offenbar das Bemühen Karins und sagte zu ihr: „Sie haben sehr hübsche Beine und diese sollten nicht zwanghaft verborgen werden. Wenn ihre anderen Qualifikationen jenen ihres Körpers nicht nachstehen, kann ich mir eine gute Zusammenarbeit vorstellen.“
Karin bekam nach einem knapp halbstündigen Gespräch den Job. Ihre körperlichen Qualitäten waren aber nicht weiter Inhalt des Gespräches.
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