Katja und der Weihnachtsbasar

27 10-17 Minuten 0 Kommentare
Katja und der Weihnachtsbasar

Katja und der Weihnachtsbasar

Eros Poet

Das ist doch nicht mehr normal.“ Sie heulte und Rainer Schmickler setzte sich zu ihr auf das Stroh. „Ich verstehe dich und es tut mir leid“, sagte er leise, „Alkohol enthemmt und lässt Menschen glauben, sie seien wahnsinnig stark, was sie in Wirklichkeit aber gar nicht sind. Nimm dir das bloß nicht zu Herzen und lass das auf keinen Fall an dich ran.“ Er legte ihr zärtlich seine Jacke über die Schultern. „Beruhig dich bitte und höre auf zu zittern. Alles ist gut. Niemand kann dir hier was tun. Soll ich deine Eltern rufen oder einfach mal mit ihnen sprechen?“, fragte er, doch sie schüttelte den Kopf. „Das mache ich selbst“, wisperte sie. Er lächelte sie an und streichelte ihr zärtlich die Wange. „So ist es gut“, ermutigte er sie, „da sehe ich so langsam wieder ein Lächeln in deinem Gesicht“. Katja nickte. Er hatte es tatsächlich geschafft, sie zu beruhigen.

„Und selbst?“, fragte sie nun mutig, „was gibt es Neues in der Schule? Was macht die Liebe? Immer noch der ewige Junggeselle?“. Rainer Schmickler lachte. „Die Schule hat einen neuen Musikraum und die Liebe, ich bin so allein und frei wie eh und je, wahrscheinlich ist so ein alter Pauker wie ich auch kein guter Partner für eine Frau.“ Er zwinkerte ihr zu und nahm sie liebevoll in die Arme. Sie klammerte sich daraufhin an ihn und genoss seine so wunderbare Wärme. Am liebsten hätte sie gar nicht mehr losgelassen und als er sich wieder erheben wollte, hielt sie ihn instinktiv am Arm fest. Er schaute sie mit großen Augen an und sie setzte jetzt alles auf eine Karte. Wenn sie eine Chance bei ihm hatte, dann war sie genau in diesem Moment gekommen. Sie lächelte und gab ihm einen intensiven Kuss, den er auch direkt erwiderte, sodass sie für einige Sekunden wirklich schwebte. Dann allerdings drückte er sie entsetzt von sich weg und schüttelte energisch den Kopf. „Das, das geht nicht“, stotterte er, „ich nehme jetzt meine Jacke und gehe besser“.

Klicke auf das Herz, wenn
Dir die Geschichte gefällt
Zugriffe gesamt: 6923

Sie müssen sich anmelden, um Kommentare hinzuzufügen.

Gedichte auf den Leib geschrieben