Der Betrachter wusste nur: Er trug eine schwere Armbanduhr. Vorsichtig legte er den Zeigefinger auf Annes Lippenpaar. Sie liess ihn gewähren. Das Video war ohne Ton. Ob ihr Gesicht sich regte? Hatte sie die Zehennägel lackiert? Öffnete sie jetzt den Mund? Das alles war der Fantasie von Bill, Lucelli, Bonde, Nufener und Huber überlassen. Steven Bill war ausgesprochen nervös, als er die Verwaltungsratssitzung verliess. Vor ihm stand seine Sekretärin und wartete auf den Aufzug. Versonnen betrachtete er ihren Hintern. Mrs. Lewin trug einen String, daran gab es keine Zweifel. Bill hatte augenblicklich eine Erektion und musste an Anne denken. Die hatte bestimmt auch so einen Knackarsch. Edoardo Lucelli rupfte soeben ein Huhn im Schatten seiner Metzgerei. Versonnen teilte er das zarte Fleisch und füllte Cipolline und Peperoncini ein. Er freute sich aufs Abendessen und bestrich das Geflügel mit Marinade. Unvermittelt kam ihm Anne in den Sinn. Lucelli schuf eine höchst verwerfliche Assoziation zwischen dem gerupften Hühnchen und den rasierten Schamlippen der jungen Londonerin, die er nie persönlich würde kennen lernen. Jeremy Bonde freute sich am geblümten Sommerkleid seiner begehrten Julie. Wie zerbrechlich sie wirkte… ruhig floss die Seine dahin. Ob sie ihn in seine Wohnung begleiten würde? Sachte legte er eine Hand auf ihren Oberschenkel. Julie entzog sich ihm nicht. Ob ihre Muschi so aussah wie die von Anne? Nufener hatte endlich seinen Sohn zu Bett gebracht. Es war still im Haus, still und etwas einsam. War er zu bedauern? Er schenkte sich einen edlen Whisky ein (Oban, zwei Mal gebrannt) und betrachtete den Abendhimmel. Wenn doch diese Anne jetzt zur Tür herein käme und ihn nähme… Die Hüfte seiner Frau erschienen Anton Huber an jenem Abend besonders appetitlich. Er konnte sich kaum sattsehen und schaufelte Speck und Bratkartoffeln in sich hinein.
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