Kellergeflüster

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Kellergeflüster

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Bärenpfötchen

„Das ist ja Wahnsinn, jetzt haben die schon an der BRAVO immer ein kleines Präsent“, Frau Martensen hebt die Zeitschrift ihrer Stieftochter Tanja vom Tisch hoch. „Ich lege die da auf die Fensterbank, der Tisch hat es auch nötig einmal abgewischt zu werden.“
„Okay, mache ich gleich“, sage ich und gieße die Blumen auf dem Fensterbrett. Tanja Martensen ist mit ihrer Klasse zum Segeln und als Haushaltshilfe der Familie verdiene ich mir neben dem Studium ein paar Euro dazu.
„Da bin ich aber froh, dass sie das Kondom nicht mitgenommen hat. Na ja, mit vierzehn ist sie ja auch noch sehr jung…Vanillegeschmack!“
„Vielleicht mag sie ja lieber die, die nach Erdbeeren schmecken“, lache ich und ernte einen besorgten Blick. „ Ach, nehmen Sie es nicht so schwer, wir waren doch auch mal vierzehn!“
Sie entspannt sich. „Erdbeere schmeckt also besser meinen Sie?“
Ich lache. Das ist typisch für Frau Martensen, mir das Wort im Mund umzudrehen!
„Nicht wirklich!“ Ich habe etwas Wasser verschüttet und nehme schnell das Geschirrhandtuch, bevor das Holz auf der Fensterbank Schaden nimmt.
„Was mögen Sie denn gern?“ fragt sie leise und ich sehe sie entsetzt an und kann nicht verhindern, dass ich rot werde, verflixt!
„Um über solche Themen zu reden ist es hier eindeutig zu hell“, sage ich und gebe meiner Stimme einen ironischen Klang.
„So so, zu hell ist es also“, murmelt sie und lächelt mich an, bevor sie den Raum verlässt.
Wie schön sie aussieht, denke ich. Schon seit einem halben Jahr bin ich nun in Frau Martensen verliebt. Damals hatte sie sich ihr langes, rotes Haar zu einer modischen Frisur aufpeppen lassen und mir ist plötzlich aufgefallen, wie schön sie ist.
Als ich etwas später in der Abstellkammer stehe, um meine Putzutensilien wegzuräumen, weil ich Feierabend habe, geht plötzlich im gesamten Keller das Licht aus.
„Mist“, sage ich halblaut, denn ich kann die Hand nicht vor Augen sehen. „Frau Martensen“, rufe ich, in der Hoffnung, dass sie mich oben hört, „ hier im Keller ist die Sicherung raus gefallen.“
„Das ist aber ärgerlich!“
Nanu, von wo kommt denn ihre Stimme?
„Frau Martensen?“
„Ich bin im Saunakeller.“
Vorsichtig taste ich mich an der Wand entlang zwei Räume weiter.
„Na, ist es hier dunkel genug?“ Ihre Stimme klingt leise und etwas rau. „Ich mag es nämlich nicht, wenn meine Fragen nicht beantwortet werden!“ So, wie sie sie Worte ausspricht, klingt es, als würde sie keinen Widerspruch dulden. Noch während ich überlege, was überhaupt hier los ist, nimmt sie meinen Arm und führ mich zu den beiden Liegestühlen, die nach den Saunagängen der Entspannung dienen.
„Jetzt machen wir es uns erstmal bequem…“
Bevor ich richtig denken kann, sitze ich auf einer der beiden Liegen.
„Aber…“, will ich protestieren, verstumme aber gleich wieder, weil ich spüre, wie aufregend die Situation ist. Da Tanja auf Klassenreise und Herr Martensen in seiner Firma ist, sind wir ganz allein im Haus. Ich beschließe, es mir so bequem wie möglich zu machen und abzuwarten.
„Liegen Sie gut?“
„Ja, wenn man hier liegt, ist es sicher nicht leicht, wieder aufzustehen, so gemütlich, wie diese Liegen sind…“
Frau Martensen kichert. „Danach haben wir sie auch ausgesucht…Fast einen ganzen Tag waren wir unterwegs in Gartencentern und in einem sehr großen Geschäft –es war so ein Zelt- hatten sie in der hintersten Ecke diese Liegen aufgebaut. Leider kam niemand, um uns zu bedienen und da haben wir uns etwas ausgeruht…Es war ein schrecklich heißer Tag, ich hatte ein kurzes Sommerkleid an und sagte meinem Mann, mir sei so warm, ich würde meinen Slip ausziehen, damit ich es luftiger hätte…er hat das für mich erledigt und zog mich mit auf seine Liege. Wissen Sie, es war wirklich nicht viel los dort an diesem Tag und dass uns doch vielleicht jemand zusehen könnte, hat uns sehr angemacht. Ich setzte mich zu Jens und er begann, mich zärtlich zu küssen.“
Ich höre, wie sie langsam aufsteht und zu mir herüber kommt. „Darf ich?“ Ihre Stimme klingt flehend und ich ziehe sie auf meinen Schoß. Auch jetzt hat sie ein kurzes Sommerkleid an.
„Er…seine Hände begannen, sich an meinem Bein entlang langsam aufwärts zu tasten…“
Meine Hände tun ungefragt dasselbe. Ihrer Haut fühlt sich sehr zart an und sie duftet nach einem blumigen Parfüm.
„So?“, frage ich und bekomme einen Kuss als Antwort. Ich kann es kaum glauben, sie sitzt auf meinem Schoß und meine Finger bahnen sich einen Weg an ihrem Oberschenkel hinauf.
„Hat er dir das Kleid ausgezogen?“ frage ich und unterdrücke ein Stöhnen.
„Nein“, lacht sie. „Jens mag am liebsten, was unter dem Rock ist…dabei liebe ich es, wenn er meine Brüste streichelt, meinen Hals küsst…aber er stößt lieber zu, hart und kräftig, weißt du? Ich mag das, es ist schön, so genommen zu werden, findest du nicht?“
Ich antworte nicht. Zu sehr bin ich damit beschäftigt, ihr in dieser Dunkelheit das Kleid auszuziehen. Ein Stöhnen entfährt mir, als ich meinen Kopf an ihren Hals drücke, ihre Schulter sanft küsse und mit der Hand ihre linke Brustwarze umfasse.
„Du bist ja eine ganz Stürmische, wie?“ Ihre Stimme klingt sehr zärtlich und sie lehnt ihren Oberkörper etwas zurück. „Weißt du“, das Sprechen fällt ihr zunehmend schwerer, weil sie immer erregter wird, „ich habe mir in dem Moment so sehr gewünscht, uns würde jemand zusehen…eine Frau wie Du zum Beispiel…wenn er seinen Orgasmus hatte, geht er immer zur Tagesordnung über…wenn wir es abends tun, schläft er ein…was hättest du gemacht, wenn du mich dort getroffen hättest, Jens schläft im Liegestuhl nebenan…Kathrin bitte…“
Ich schlucke. Wie soll ich jetzt sprechen?
„Zuerst würde ich dich zärtlich auf den Mund küssen…“, ich hebe ihr Kinn, vergrabe meine andere Hand in ihrem weichen Haar und drücke meinen Mund sanft auf ihren. Sie öffnet ihre Lippen etwas und ich spüre ihre Zunge, die meine erwartungsvoll zu begrüßen scheint. Eine lange Zeit geben wir uns beide diesem Kuss hin.
„Dann würde ich überall mit meinen Händen und Lippen deinen Körper erkunden wollen, so…“, ich mache es ihr vor, lasse mir Zeit und genieße es, ihre Erregung zu spüren.
„Kathrin…“, entfährt es ihr, als ich meine Hände auf ihren Beckenknochen kurz ruhen lasse.
„Du bist ja ganz feucht zwischen deinen Beinen“, flüstere ich in ihr Ohr, „das kann ich durch meine Hose hindurch spüren…du möchtest, dass ich dich berühre dort, nicht? Sanft und zärtlich soll ich dich massieren, richtig?“
Zu einer Antwort ist sie nicht mehr fähig, aber das macht nichts, denn es ist sowieso nur eine rhetorische Frage, die ohne Antwort auskommt.
„Leg dich ganz entspannt hin“, sage ich und stehe auf, um meinen Kopf auf ihren Bauch zu legen, denn jetzt ist sie es, die im Liegestuhl liegt.
„Ich kann nicht zustoßen, das ist mir als Frau nicht so gegeben…“, ich streichle mit meinen Fingern die empfindliche Haut an der Innenseite ihrer Oberschenkel entlang, „ aber dafür weiß ich, wo ich dich berühren muss, damit du richtig abgehst…möchtest du, dass ich die Hand dazu nehme oder darf es die Zunge sein?“
„Es ist egal, aber bitte… mach es mir… ich kann… es kaum mehr aushalten…“
Ich nehme meinen Daumen, schiebe ihn zwischen ihre Schamlippen und höre, wie sie scharf die Luft einzieht. Das zuckende Fleisch und ein lauter Schrei rauben mir fast die Sinne.
Und das alles nur, weil an der BRAVO ein Kondom mit Vanillegeschmack klebte, denke ich und sinke Minuten später neben ihr ins weiche Polster des Liegestuhls…

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