Kirmeskäuzchen

9 9-14 Minuten 0 Kommentare
Kirmeskäuzchen

Kirmeskäuzchen

Jane

Ron: „Jo, ich schau mir jetzt den Rückweg an. Ich mach mich doch hier nicht zum Pfiffi.“

Ich finde das hier witzig. Ich bin der Chef und jetzt wird der Nagel gesucht. Nick zieht von dannen um den Weißdorn zu finden und Ron postiert sich an der recht schnell georteten Eiche. Die Buchen machen Ärger. Östlich vom Startpunkt gibt’s nur noch Baumstümpfe, das waren sie wohl mal. Auf nichts ist mehr Verlaß. Weit hinter mir ruft Ron: „EY, ISCHE! SCHON GEFUNDEN? WIE TIEF SITZT SO EIN NAGEL?“

Idiot. „ICH HEISSE JANE! MINDESTENS EIN METER, WENN GUT GEARBEITET WURDE!“ Weit hinten flucht es.

Ich habe Glück und finde auf Anhieb etwas verbogenes Metallisches in Rosa. Alles klar, die haben den Meßpunkt in einen morschen Baumstumpf, der wohl schon vor einiger Zeit plattgefahren wurde, geschlagen. Feierabend. Für mich.

„HIER JUNGS, KOMMT MAL RAN UND BRINGT DIE SPATEN MIT!“ Meine Fresse, legen die sich ins Zeug. Dreißig Minuten und zwei Kubikmeter später fallen die T-Shirts. Schick, schick, schick. Ich werde mir den Anblick einspeichern und wir machen jetzt Feierabend. Hab ich mir verdient.

Ron flucht. „Das ist doch die totale Moppelkotze! Ich brauch mein Feierabendbier. Wie siehts aus, Ische, -- Jaaaane -- kommst Du mit zur Kirmesbeerdigung?“ Na klar mach ich das. Bei der charmanten Begleitung...

In dem Gasthaus angekommen brüllt uns ein ohrenbetäubender Lärm entgegen. Ein Wahnsinnsgedränge, egal wo man steht, die Wärme läßt mich nach der kühlen Dämmerung fast alle Hüllen fallen. Die Predigt überbrücke ich mit zwei Kurzen, ich verstehe hier eh nichts, während die Meute lacht und tobt. Die Witze sind alles Insider, wer nicht hier wohnt, hat verloren. Nach dem Rausschaffen der Leiche wird erneut angestoßen, langsam fühle ich mich hier wohl.

Klicke auf das Herz, wenn
Dir die Geschichte gefällt
Zugriffe gesamt: 2427

Sie müssen sich anmelden, um Kommentare hinzuzufügen.

Gedichte auf den Leib geschrieben