Kissenschlacht

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Kissenschlacht

Anita Isiris

von da?“. Sirit quittierte Svens unbeholfene Frage mit einem hellen Lachen. „Ja, von hier“, entgegnete sie. Ich bin eine ganz normale Erdenfrau. Hast Du etwa geglaubt, ich sei eine Ausserirdische?“. Damit war das Eis gebrochen. Das Gespräch zwischen den beiden wurde spontaner, unbefangener, und nach einer Viertelstunde spazierten Sirit und Sven zurück Richtung Stadt. „Ich wohne übrigens hier unten“. Sirit. Svens Augen weiteten sich verwundert – er wusste, dass Flusswohnungen und -häuser äusserst beliebt waren und von deren Mieter*innen oder Besitzer*innen kaum jemals verlassen wurden.

„Gleich da vorn“, sagte Sirit zeigte auf ein hellblau angemaltes Häuschen mit einem kleinen Vorgarten. Nur durch den Fussweg war dieser vom Fluss getrennt. „Tee?“, fragte sie. Sven nickte wortlos und stolperte hinter Svenja durch die verwitterte Gartentür. Das Innere des Häuschens war ausgesprochen schmuck eingerichtet – ein richtiges „Frauen-Intérieur“ mit hübschen kleinen Vintage-Möbeln, einem goldenen, allerdings leeren Käfig und mehreren Pflanzen, die der Wohnung ein ganz besonderes Flair verliehen. Es war sehr warm in Sirits Wohnung; Sie fasste den Saum ihres Pullovers und zog ihn sich über den Kopf. Darunter trug sie eine weisse Bluse mit grünen Bordüren, die vorne geknöpft war. „Na, gefällt's Dir?“, fragte Sirit und strahlte Sven aus kornblumenblauen Augen an.

Sven hatte es die Sprache verschlagen, aber er fand sie sofort wieder, als Sirit ihm ihr Wohnzimmer zeigte. Die gesamte eine Wand war ihrer umfassenden Schallplattensammlung gewidmet – Sven entdeckte Vertrautes wie Queen, Neil Young, Nazareth und Creedence Clearwater Revival – was aber sein Interesse sofort weckte, war die neue CD der Monalisa Twins, zwei Musiktalenten aus Österreich, die sich mittlerweile in Liverpool niedergelassen haben und via youtube in die Welt strahlen. Heimlich schwärmte Sven für die Monalisa Twins, wissend, dass dieses Schwärmen einem 31jährigen Mann eher etwas peinlich anstand.

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