Das entging auch Martin nicht, der es liebte, die Dusche zu betreten, wenn Andreas Duft noch in der Luft war. Jaja, die Andrea. Sie war eine gepflegte Frau, hatte ein schönes, ausdrucksstarkes Gesicht und war körperlich ein wahrer Wonneproppen. Wir alle hatten diese klassischen Jungmädchenfiguren: Eine Handvoll Busen, einen flachen Bauch und einen Schamhaarbusch exakt in der Farbe unserer Augenbrauen. Andrea rasierte sich komplett, vermutlich, um in der heissen Jahreszeit nicht zu schwitzen. Sie trug stets einen dezenten Rexonaduft mit sich. Das Sensationelle an ihr war aber das dichte, lockige, dunkle Haar, das ihr offenes Gesicht wie ein Bild umrahmte. Dann kam die Nacht, in der Martin unsere Andrea zum Erblühen brachte. Er klopfte an ihre Zimmertür und bat sie um Auskunft zu einem Kreislaufthema. Andrea, die wie immer gut aufgepasst hatte, bat ihn in ihr Zimmer. Martin fielen fast die Augen aus dem Kopf, als er die Bilder an ihren Wänden betrachtete: Es handelte sich durchwegs um Monographien, die sie selbst angefertigt hatte. Wunderschöne Gemälde waren das, die Lebensfreude und Energie abstrahlten. Andrea bat Martin auf ihre gelbe Bettdecke; eine andere Sitzgelegenheit hatte sie nicht. Martins Herz klopfte bis zum Hals – so etwas hatte er noch nie erlebt. War es Andreas wogender Busen, der ihn erregte? Ihre warme, freundliche Stimme? Ihre sanften Bewegungen, mit denen sie ihm einen Tee bereitete? Martin vermochte es nicht zu sagen. Seine Schläfen pochten, und er wollte nur noch eins: Andrea kitzeln. Als sie ihm Tee einschenkte, fiel der Morgenrock über ihren Brüsten etwas auseinander, und Martin tat einen Blick ins Universum. „Zeigst Du mir Deine Füsse?“ fragte er unvermittelt und mit trockener Kehle. Andrea dachte sich nichts dabei. Wieso sollte sie einem Studienkollegen ihre Füsse nicht zeigen? Sie setzte sich direkt Martin gegenüber, zog ihre lila Hausschuhe aus und legte ihm lachend die Füsse auf die Knie.
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