Das Klassentreffen

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Das Klassentreffen

Das Klassentreffen

Kastor Aldebaran

Bis zum Essen war ein wenig Zeit und langsam trudelten alle ein, die sich angemeldet hatten. Unter anderem kam Sabine durch die Tür und es gab mir einen Stich in die Seite, sie zu sehen. Ich konnte mich gut daran erinnern, wie sehr ich sie damals gemocht, bewundert hatte. Sie war für mich etwas besonders gewesen, fühlte mich in ihre Nähe gezogen. Leider kamen wir uns nie näher, sprachen ein paar Worte miteinander, mehr nicht. Heimlich hatte ich sie im Unterricht beobachtet, sie angehimmelt, doch sie hatte kein Auge für mich übrig gehabt, schielte nach anderen Jungs, hauptsächlich Ältere. Bei ihr hatte ich keine Chance gehabt, und als schüchterner Junge, der ich damals war, schon gar nicht. Sie blieb ein Wesen aus einer anderen Welt für mich, war ein großer Teil meiner Träume dich ich mit nach Hause nahm. Hier lag ich oft auf meinem Bett, schloss meine Augen und sah sie vor mir, stellte mir vor, wie es wäre, wenn sie für mich erreichbar wäre. Mehr war für mich nicht machbar, davon war ich überzeugt.

Als sie zu uns kam, beobachtete ich sie, ihren grazilen Gang, ihre wunderbare Figur, die sie zur Schau stellte. Alles an ihr war dafür gemacht, sie zu bestaunen, alle Aufmerksamkeit auf sich zu lenken und um bewundert zu werden. Dieser Ausstrahlung war sie sich bewusst und ich war mir sicher, dass sie es genoss, wenn Augen auf ihr ruhten, sie geradezu verschlangen. Männer von anderen Tischen drehten sich teilweise um, ließen ihre Blicke über ihren Körper wandern.

Stolz und mit erhobenem Kopf, kam sie zu uns herüber und begrüßte alle herzlich mit Küsschen auf die Wange. Dabei war interessant, dass sie nicht überheblich rüberkam, anscheinend keine Allüren hatte. Sie genoss es sicher im Mittelpunkt zu stehen, trotzdem hatte ich den Eindruck, als wenn sie sich nicht dabei verstellte. Als einer der letzten ihrer Begrüßungsrunde, kam sie zu mir und lächelte mich an.

„Freut mich sehr dich zu sehen Michael, lange nichts mehr voneinander gehört!“, meinte sie und ich fühlte mich geschmeichelt, dass sie trotz allem meinen Namen nicht vergessen hatte. Bevor ich ihr Antworten konnte, beugte sie sich vor und die unvermeidlichen Küsschen trafen meine Wangen. Dabei konnte ich ihren Duft erkennen, süß und anziehend, nicht zu aufdringlich, ein Aroma, das zu ihr passte. Sie selber sog die Luft ein, und als sie sich von mir entfernte, sah sie mir kurz in die Augen.

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