Auf einmal löste sich Daggi von ihm und eilte auf eine dickliche Frau zu, die etwas hilflos an der Tür stand. Als die beiden sich herzlich umarmten, konnte es nur eine ehemalige Mitschülerin sein, aber wer?
Jürgen versuchte trotz des großen Abstands zu den beiden Frauen, herauszufinden wer es war, doch dann traf ihn die Erkenntnis, >Maren<! Das konnte nicht sein, die wunderschöne Maren seiner Erinnerung, konnte unmöglich die dickliche Person an der Seite von Daggi sein. Langsam näherte er sich den beiden. Und auf einmal entdeckte Maren ihn und wollte sich impulsiv umdrehen und zum Ausgang gehen. Sie wurde aber von Daggi daran gehindert, die sie Arm gepackt hatte und wieder umdrehte. Maren hatte die Hand vor dem Mund und schaute mit entsetzten Blick zu Jürgen. „Jabba?“, kam es überrascht von ihren Lippen. Sie schüttelte den Kopf und sagte leise zu Daggi: „Ich sollte gehen!“
„Nein das solltest du nicht! Wir haben uns alle verändert, die einen mehr die anderen weniger! Steh dazu und erkläre den Freunden, was dir geschehen ist.“
Jürgen hatte die beiden erreicht und ohne etwas zu sagen, nahm er Maren in die Arme und drückte sie an sich. Dann küsste er sie links und rechts auf die Wange. „Hallo Maren, ich freue mich, dass du es doch noch geschafft hast zu kommen!“
Daggi und Jürgen nahmen sie in die Mitte und führten sie zu den anderen. Wo Maren mit großem Hallo begrüßt wurde. Wenig später war von Marens Ängsten nichts mehr zu sehen, sie war schon wieder so, wie sie in ihrer gemeinsamen Schulzeit gewesen war, Mittelpunkt.
Es wurde ein feucht fröhlicher Abend, bis der Wirt sie bat für heute Schluss zu machen, am Samstag könnten sie so lange bleiben, wie sie wollten, da hätte er für gesorgt!
Es folgte eine stürmische Verabschiedung und alle verschwanden auf ihren Zimmern. Dagmar und Jürgen waren die Einzigen, die ihre Zimmer in der dritten Etage hatten. Leicht beschwipst gingen sie Hand in Hand den langen Flur entlang und blieben vor Daggis Zimmer stehen.
Daggi fummelte leise kichernd ihre Schlüsselkarte aus der Handtasche, steckte sie aber immer wieder verkehrt herum in den Schlitz. „Das Ding ist kaputt, passiert mir immer wieder!“, stellte sie mit einem Seufzer fest.
„Lass mich mal!“, sagte Jürgen und nahm ihr die Karte aus der Hand. Sofort ging das grüne Licht an und die Tür ließ sich öffnen, als er die Karte richtig rum reinsteckte.
„Männer finden den Schlitz immer!“, sagte sie sehr zweideutig.
Jürgen beugte sie vor und gab ihr einen Kuss auf die Wange: „Schlaf gut!“ Er drückte ihr die Schlüsselkarte in die Hand und wollte sich umdrehen und zu seinem Zimmer gehen, doch Daggi hielt ihn fest.
„Bleibst du heute Nacht bei mir?“ Dabei schaute sie ihn von unten herauf an. „Ich möchte nicht alleine sein!“
„Findest du, dass das eine gute Idee ist? Wir sind beide nicht mehr ganz nüchtern.“
„Ich will keinen Sex, du sollst nur bei mir sein und mich im Arm halten.“, sagte sie mit einem koketten Augenaufschlag.
Jürgen zögerte, sagte dann aber: „Ok, aber nur so lange bis du eingeschlafen bist, dann gehe ich ganz leise!“
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