Klempnermeister Hartmut Neuhäuser sündigt bei der Beichte

„Uschi & Muschi“ – und zwei weitere fröhliche Rein-Raus-Geschichten

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Klempnermeister Hartmut Neuhäuser sündigt bei der Beichte

Klempnermeister Hartmut Neuhäuser sündigt bei der Beichte

Svenja Ansbach

Ah, jetzt kam der alte Strolch zum Ende.
„Da konnte ich es natürlich nicht mehr halten, Herr Geheimrat, ich habe sowas von reingelaicht, das glauben sie nicht. Die erste Sauce lief schon wieder raus, als ich meinen letzten Schuss noch nicht abgegeben hatte.“
Nebenan raschelte es. Hochwürden verstaute wohl gerade seinen Schwengel unter der Soutane. Hartmut grinste. Hoffentlich hatte er kein Taschentuch zur Hand gehabt. Was für ein Spaß.

„Mein Sohn, der Herr vergibt dir deine Sünden. Bete 12 Rosenkränze …“, beeilte sich Pfarrer Zwick bemüht, den bösartigen Witzbold schnell loszuwerden, „ach und für deine Frechheit und Sünden beim Beichten noch vier Ave Maria“, schob er noch hinterher. „Du kannst dich jetzt entfernen, mein missratener Sohn.“
Hartmut lungerte noch ein bisschen in der Kirche rum, vorgeblich um eine Kerze zu entzünden. Aber Pfarrer Zwick kam nicht aus seinem Verschlag, konnte sich mit hochrotem Kopf vermutlich noch nicht sehen lassen.

So ging das jetzt schon seit Monaten. Einmal hatte Zwick versucht, ihn auf den Pfarrhelfer, den Vikar Amadeurs Blum, zu verweisen, aber so leicht ließ sich der Verrohrungsexperte nicht abwimmeln. Er bestand stets auf den Pfarrer persönlich.
So richtig toll geworden war der arme Gottesmann als Neuhäuser ihm einmal außerordentlich blumig berichtete, wie er der Fischer Zenzi alles in ihr Blasmäulchen und aufs Gesicht gespritzt hatte. Da quetschte der Mann der Kirche sich anscheinend so schnell die Tube aus, dass Hartmut ihm hinterher, als es um die obligatorischen Gebete ging, frech fragte, ob denn nicht er, der Fachmann für Gottesangelegenheiten, mal Genesis 38, 9 aufsagen müsste: „Onan wusste also, dass die Nachkommen nicht ihm gehören würden. Sooft er zur Frau seines Bruders ging, ließ er den Samen zur Erde fallen und verderben, um seinem Bruder Nachkommen vorzuenthalten.“ Aus dem Verschlag nebenan hatte der Pfarrer nur noch gezischt. „Geh, mein Sohn, geh mit Gott, aber geh – und komm nicht wieder!“
Nun kommt er erst, als er ganz sicher ist, dass absolute Stille in der Kirche eingetreten ist, aus seinem Abteil des Beichtstuhls. Mit rotem Kopf und einem Schweißfilm auf der Stirn und … einer Riesensauerei in seiner Unterhose. Natürlich hatte er kein Taschentuch zur Hand gehabt und er wollte keinesfalls wie Onan …

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