Knocked out

18 45-69 Minuten 1 Kommentar
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Yupag Chinasky

“ fragte Marcel und als sie keines von beiden wünschten, fuhr er fort „aber einen Drink müsst ihr schon bestellen, sonst muss ich euch wieder rausschmeißen.“ Sie setzten sich an die Theke. Er bestellte Gin tonic, sie wollte Fernet branca. Dann stießen sie auf ihr neues Glück an, das für ihn unerwartet kam, für sie aber durchaus geplant war.

„Salud! Ich kann es noch gar nicht fassen, mit einer so schönen Frau in einer Bar zu sitzen“ begann er das Gespräch und sah lange in ihre nachtschwarzen Augen, direkt in die Pupillen, die sich im Schummerlicht weit geöffnet hatten. Sie hielt seinem Blick stand und das verwirrte ihn auch jetzt wieder. Sie lachte und beide tranken. Ihr nichtssagendes Geplänkel ging hin und her. Janine war nett, charmant, sympathisch und durchaus nicht dumm, wenn auch ohne ausgeprägte Allgemeinbildung, wie er schnell merkte. Aber die brauchte sie hier nur ansatzweise, dafür verstand sie es, ein Gespräch aufrecht zu halten, obwohl dabei nichts wesentliches gesagt wurde und sie vermittelte ihrem Gegenüber den Eindruck, aufmerksam zuzuhören. Es schien sie zu interessieren, was er sagte. Sie nahm Anregungen auf, spielte den Ball zurück, war schlagfertig, neugierig, stellte Fragen. Alles Eigenschaften, die sie in einer zwielichtigen Bar zu einer angenehmen Gesprächspartnerin machte. Doch ihre Fähigkeiten waren damit noch lange nicht erschöpft, wie er später noch schmerzhaft erfahren sollte.

Leere Gläser wurden durch volle ersetzt und nach einiger Zeit schlug Janine vor, in eines der Séparées zu wechseln, dort sei es viel gemütlicher. Das Sofa mit dem roten Samtbezug war so schmal, dass sie jetzt dicht nebeneinandersaßen. Janine hielt in der rechten Hand ihr Glas und versetzte dessen Inhalt permanent in eine rotierende Bewegung. Ihre Linke hatte sie auf sein Knie gelegt, das sie nun sanft drückte. Das war für ihn das Signal, nun seinerseits zum Angriff überzugehen.

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schreibt Huldreich

Lieber Yupag Chinasky! Ihre Geschichte hat mir gefallen, samt dem Hinweis auf Stig Larrson's Lisbeth Salander, Danke sehr gut erzählt und spannend bis zum Schluß. Ich freu mich auf die nächste und grüsse Sie herzlich, Ulrich Hermann aus München

Gedichte auf den Leib geschrieben