Wir hatten nur gute, wir kauften sie in unserem kleinen Truppenladen, nicht das billige Zeug, das auf den Märkten oder an den Straßenecken angeboten wurde. Ich krame in meinen Taschen herum und zeige ihr die Packung. Aber auch dann kommen wir noch nicht zur Sache. Plötzlich fällt ihr ein, dass sie Pipi machen muss. Sie schlägt sich hinter die Büsche und wird ewig nicht fertig. Ich frozzele, als sie endlich wieder auftaucht, ob sie gerade eine Geburt gehabt oder ein großes Geschäft gemacht habe und drängle sie, endlich voranzumachen. „Leg dich hin, Rock hoch, Hosen runter.“ Aber das verdammte Weib will immer noch nicht zur Sache kommen und langsam werde ich sauer. Sie merkt es und schluchzt. „Ich weiß nicht, ich glaube ich habe meine Tage.“ Darauf ich. „Spinnst du, du Schlampe, warum bist du denn hier, wenn du nicht kannst?“ Sie. „Nein, ich kann ja. Ich glaube bloß, ich bin kurz davor und da muss ich immer ganz vorsichtig sein. Da brauche ich immer Zeit.“ Endlich hat sie keinen Grund mehr, die Sache noch länger hinauszuzögern. Sie legt sich auf das Gras und fängt an ihren Rock hochzustreifen und ich bin gerade dabei, die Hosen runterzulassen, da kommen die Serben.
Es geht alles so schnell, dass ich nicht weiß, wie mir geschieht. Im Nu bin ich überwältigt und gefesselt und geknebelt und dann sind sie am Bach und fangen dort mit ihrem Affentheater an, das ja schnell beendet war, wie ich schon gesagt habe. Leider haben sie mich auf dem Rückzug mitgenommen. Geiselnahme kam damals öfters vor. Ich lebte ein paar Tage in einer Höhle, mit Wasser und Brot, wirklich nur Wasser und Brot und sie versuchten für mich Lösegeld einzutreiben. Weil das nicht auf Anhieb funktionierte, brauchten sie ein besseres Argument. Das Argument war das äußerste Glied meines kleinen Fingers. Mit einem Messer hat mir einer die Fingerkuppe abgeschnitten, nein, regelrecht abgehackt.
Knocked out
schreibt Huldreich