Die Polizei traf sogar noch später am Tatort ein, weil sie mit dem mysteriösen Brandanschlag auf das Auto ihres Chefs voll beschäftigt war. In einem der Presseberichte wurde mitgeteilt, dass es sich bei dem Täter um einen sehr guten Schützen gehandelt haben müsse, denn es sei äußerst schwierig, unter den gegebenen Bedingungen, derart präzise Schüsse abzugeben.
Der Attentäter, man nahm zunächst an, dass es sich um ein und dieselbe Person handelte, wurde nicht ausfindig gemacht. Es gab keine Zeugen, keinerlei Hinweise, keine verwertbaren Spuren. Er war aus dem Nichts aufgetaucht und wieder spurlos verschwunden. Um vom Tatort eins zum Tatort zwei zu gelangen, brauchte man etwa eine Viertelstunde mit dem Auto. Dieser Zeitraum sprach für die Ein-Täter-Theorie, aber um die fragliche Zeit hatte niemand ein verdächtiges Auto beobachtet. Genauso mysteriös schien zunächst das Tatmotiv zu sein. Warum gerade diese beiden jungen Männer, die sich anscheinend nichts zu Schulde kommen lassen hatten. Jedenfalls nichts, was eine solche Tat gerechtfertigt hätte? Doch dann durchleuchtete man im Zuge der Ermittlungen ihr Privat- und Berufsleben und stieß auf interessante Verbindungen und eindeutige Beweise, dass sie in engem Kontakt mit einer arabisch-maghrebinischen Gangsterband standen. Es ging bei ihren Geschäften um Drogen, Prostitution, Mädchenhandel, illegale Wetten und andere Betrügereien. Auf einmal hatte man eine Erklärung für den Reichtum der beiden. Sie wurden noch im Krankenhaus verhaftet, unter Anklage gestellt und wanderten, als sie von einem Amtsarzt für transport- und haftfähig erklärt worden waren, direkt in das Untersuchungsgefängnis. Die Ermittlungsspezialisten für organisierte Kriminalität hatten auch herausgefunden, dass es innerhalb dieser Gang zu Reibereien gekommen war, zu Verteilungskämpfen und dass schon mehrere „Unfälle“ in ihrem Dunstkreis stattgefunden hatten.
Knocked out
schreibt Huldreich