Knusprig und heiß: mein Rösti-Geheimnis

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Knusprig und heiß: mein Rösti-Geheimnis

Knusprig und heiß: mein Rösti-Geheimnis

Chloé d'Aubigné

Sein Körper auf meinem, schwer atmend—kein Streben nach Perfektion, sondern pure Freude. Er blickt mir in die Augen. «Ich sagte doch, ich würde heute eine berühmte Künstlerin ficken», keucht er noch, während er meine Schulter mit seiner Hand tief in die Matratze drückt und mich nimmt, bis wir beide kommen.
Ich ziehe ihn zu mir, mein Gesicht liegt jetzt neben seinem Hals, inhaliere seinen Duft, versuche, diesen Augenblick für später zu bewahren, bevor die Küche und das Rösti wieder Realität werden.
Und diese Realität hatte eine Überraschung bereit: Als wir zurück in die Küche schlichen und das Schlimmste erwarteten – wir hatten immerhin etwa 18,5 Minuten gebraucht, nicht nur 15 Minuten –, strahlten die Rösti so, als hätten sie durch unsere Leidenschaft eine neue Stufe der Perfektion gefunden. Kein Bröseln, kein Riss. Einfach zum Wenden, knackig und golden.
Seit diesem Tag sind die „Rösti mit Nicht-Quickie“ unser Geheimrezept.
Und seit jenem Abend, bei jedem Rösti-Kochen, weiß ich: Sobald ich an den Herd trete und die Kartoffeln in die Pfanne gleiten, beginnt unser kleines Spiel. Als stünde die Zeit still, während der Duft von Butter und goldener Kruste die Küche füllt.
Er schleicht sich hinter mich, legt seine Hände an meine Hüften, atmet warm und forsch in meinen Nacken. Dieses vertraute, kitzelnde Gefühl, dass gleich etwas passieren wird, das nicht in ein Kochbuch gehört – und doch so unverwechselbar zum Rezept gehört wie eine Prise Salz.
Ja, Rösti sind für uns mittlerweile mehr als nur Essen. Sie sind zu einem Ritual geworden, das uns einander näherbringt. Und so beginne gedanklich schon wieder, Kartoffeln zu schälen. Denn Rösti sind für uns längst ein guter Grund für mehr.

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