Tatsächlich hatte der von ihnen beim letzten Besuch beobachtete Gast wieder seinen Stammplatz an einem der Kaffeehaustische bezogen. Auch Lucy war wieder im Dienst. Die junge Kellnerin hatte diesmal einen super kurzen Ledermini mit einem wirklich tief ausgeschnittenen Bustier kombiniert. Gewagter hätte ihr Outfit nicht sein können. Jedenfalls zeigte es sichtbar Wirkung. Der männliche Stammgast konnte sich heute Abend offensichtlich nicht auf seine gewohnte Lektüre konzentrieren und trank etwas schneller und mehr als sonst.
Mindestens so genau, wie er die junge Kellnerin mit seinen Blicken verfolgte, beobachteten ihn die beiden Frauen. Denn ihn hatten sie für heute Abend als ihr Opfer auserkoren. Und er lieferte sich unfreiwillig ahnungslos selbst ans Messer. Nach dem zweiten Bier musste er Platz für ein mögliches Drittes machen und ging deshalb zur Toilette, die am Ende eines längeren Korridors im Untergeschoss des Lokals lag. Sein Smartphone ließ er unachtsamerweise auf dem Tisch liegen. Damit spielte er, ohne es zu wissen, den Frauen in die Hände. Annika nutzte sofort die Gelegenheit, sich schnell auf den zweiten Stuhl am kurzzeitig verlassenen Tisch des Mannes zu setzen. Ein kurzer Blickkontakt genügte, um Lucy an den Tisch zu dirigieren. Die kam bereitwillig, um das geleerte Bierglas abzuräumen und einige Wassertropfen auf der Tischplatte sehr sorgfältig in sehr gebeugter Haltung trocken zu wischen. Unter dem Rock trug die junge Bedienung heute nichts. Dieser Anblick hätte den männlichen Gast sicher hoch erfreut. Da konnte Annika helfen. Schnell griff sie nach dem fahrlässiger Weise nicht gesperrten Smartphone des Gastes und fotografierte damit ein paar schöne Einblicke unter Lucys Rock. Dann beeilten sich die beiden Frauen, wieder an ihren jeweiligen Platz zu kommen. Keiner der anderen Gäste hatte etwas von der Aktion mitbekommen.
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