Nach dem Aufwachen erinnerte sie sich an den sonderbaren nächtlichen Anruf. Sie war sich nicht ganz sicher, ob es sich um eine somnambule Projektion ihrer heimlichen Wünsche in die Wirklichkeit handelte. Später im Unterricht fehlten wie angekündigt Markus und sein Kumpel Werner. Der Dozent handelt ein Thema ab, in dem sie ziemlich fit ist. Sarah hat nur ihr Drehbuch für ihr Pulleralarmdrama im Kopf. In Gedanken rechnet sie. Ins Koma gefallen ist er nach grenzenlosem Gelage mit Werner gegen vier Uhr. Bis elf Uhr sind es sieben Stunden, das reicht aus, um halbwegs auf die Beine zu kommen und ist gleichzeitig früh genug, um ihn mit großer Wahrscheinlichkeit schlafend im Bett anzutreffen. Gedacht – getan! In der Kaffeepause 9:45 Uhr packt sie ihre Tasche. Auf dem Weg vom Seminarraum zur Pension spürt Sahra, wie ihre Regelblutung einsetzt.
In der Pension macht sie sich zurecht. Äußerlich sollen keine Spuren ihres „Handycaps„ zu sehen sein. Aus dem Schrank kramt sie den kürzesten Mini, die heißeste Bluse. Dann heizt sie mit ihrem Wagen durch die verschlafenen Gässchen Mieselbachs. Sie parkt etwa hundert Meter von Markus´ Privatquartier entfernt, so dass sie weder die prüde Vermieterin noch der eventuell schon erwachte Kumpan Werner sehen können. Erwartungsgemäss ist die Haustür offen. Sie schleicht auf Zehenspitzen ins Haus. Millimeter für Millimeter drückt sie die Klinke zu Markus´ Zimmer herunter. Hmmm! Da liegt er im Bett. Sein süßes, rundes Pfannkuchengesicht ist entspannt. Er grunzt.
Sie setzt sich rittlings auf ihn, beugt sich über sein Gesicht und knabbert ihm zart am Ohr.
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