Das Mädel war einfach kaum zu bändigen, durch gute Worte schon gar nicht. Flora folgte erst, nachdem ihr der Papa die Röcke gehoben und den Hintern versohlt hatte. So war es auch heute, wie schon so oft in letzter Zeit. Diesmal war es eine Beschwerde ihrer Schule, die den Ausschlag für Floras Bestrafung gab. Die Direktorin legte ihm nahe, er solle seine Tochter baldigst über sein Knie bitten. Floras Betragen nannte sie frech, ihren Charakter aufmüpfig, ja gar rebellisch. Das Mädchen verdiene strenge Hiebe, am allerbesten auf den bloßen Popo!
Der Graf versprach der aufgebrachten Dame, sich baldigst um dieses Problem kümmern zu wollen.
Floras Popo überzog ein bissiger Rotton, als der Graf mit ihr abgerechnet hatte. Beide Backen brannten gleichermaßen, hatten denselben Teil abbekommen. Der Graf verabreichte seinem Mädchen einen letzten, laut klatschenden Hieb. Noch einmal strampelte die Komtesse wild mit den schlanken Beinen, schüttelte dabei die schmerzenden Globen. Der Graf wischte sich den Schweiß von der Stirn. Flora den Popo auszuhauen war eine anstrengende Tätigkeit, die ihm alles abverlangte. Der kleine Satansbraten war nun ganz kleinlaut, obwohl Flora vorhin noch große Reden geführt hatte. Als er sie mit ihrem Fehlverhalten konfrontierte, gab sie dem Grafen eine äußerst patzige Antwort. Sie sei eine Dame und wisse selbst am besten, was gut für sie wäre. Er solle sie mit solchen Banalitäten in Ruhe lassen und der Direktorin ausrichten, dass sie es mit der Komtesse von Borken zu tun hätte. Als adliges Fräulein verbitte sie sich jegliche Einmischung, vor allem durch eine Bürgerliche! Solche Sätze schleuderte sie dem Grafen entgegen. Er verwarnte die Komtesse, riet ihr, sie solle ihm gegenüber einen anderen Ton anschlagen. Flora dachte nicht daran, geriet immer mehr in Rage. Der Graf versuchte es erneut mit gutem Zureden, bat Flora darum, es nicht auf die Spitze zu treiben.
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