Komtesschens Kalamitäten

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Komtesschens Kalamitäten

Komtesschens Kalamitäten

Andreas

Die Hand des Grafen arbeitete wie ein Schweizer Uhrwerk. In stets gleich präzisem Takt landete sie auf dem Hinterteil der Komtesse. Graf Rudolf von Borken schnaufte schwer, da sein Züchtling einfach nicht stillhalten wollte. Die zappelnde Dame auf seinem Schoß versuchte alles, um ihren hochgradig gefährdeten Körperteil in Sicherheit zu bringen. Der Graf hatte zu tun, damit ihm die Unwillige nicht entwischen konnte. Er stieß einen tiefen Seufzer aus – diese Göre kostete ihn den letzten Nerv! Flora war seine jüngste Tochter, dazu die einzige, welche noch unter seinem Dach lebte. Ihre beiden Schwestern waren schon verheiratet, hatten längst ihre eigenen Familien gegründet. Flora war mit ihren 19 Jahren das Nesthäkchen und deutlich jünger als ihre Schwestern. Eigentlich war sie Papas Liebling, weil sie ihn so sehr an seine Frau erinnerte. Agathe war von ihm gegangen, verlor ihr Leben bei einem Jagdunfall. Sie war eine ausnehmende Schönheit mit langen, blondgelockten Haaren. Ihr lebensfrohes Wesen bereicherte sein Dasein, da er selbst zur Melancholie neigte. Agathe fehlte ihm so! Der Verlust war schmerzhaft, stürzte den Grafen in tiefe Trauer. Es dauerte lange, bis sich der 56 Jahre alte Mann einigermaßen gefangen hatte. Flora half ihm dabei, da sie ihrer Mutter so ähnlich war. Sah er sie an, meinte er, seine Frau vor sich zu sehen. Der Graf verzichtete darauf, eine Gouvernante ins Haus zu holen. Er nahm die Herausforderung an, Flora alleine groß zu ziehen. Schnell wurde ihm klar, dass dies einer ambitionierten Aufgabe gleich kam. Flora besaß einen starken Willen, der sie immer wieder in Kalamitäten brachte. Ein Wildfang erster Güte, das war seine jüngste Tochter! Der Graf hob mürrisch seinen Arm, holte mit der offenen Handfläche aus. Schon wieder lag Komtesse Flora über seinen gräflichen Knien, wackelte verzweifelt mit ihrem geröteten Popo.

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