Es war ihr Kleid, das mich faszinierte! Elsie trug ein schönes, sehr langes Sommerkleid, das sogar ihre nackten Füße bedeckte. Ich kannte ihren schlanken Körper sonst nur in enge Jeans verpackt, oder gleich ganz nackt, wenn wir träumend am See herum hingen. Heute aber zeigte sich Elsie von ihrer weiblichen Seite, die dieses flatternde, märchenhafte Kleid unterstrich. Ihr langes, welliges Haar erinnerte mich an einen Ort meiner Kindheit. Ein Platz, der einer einsamen Seele Geborgenheit und Liebe bot. Sie roch nach Verlangen, duftete danach aus jeder Pore ihres wundervollen Körpers. Ich saß reglos da, als sie sich mir näherte. Ihr Kleid raschelte bei jeder Bewegung, knisterte vor verborgener Erotik. Sie wirkte wie ein Geist, eine Traumgestalt, die gekommen war, um mich zu befreien. Ja, ich war ein Gefangener. Ein Sklave meiner selbst errichteten Mauern, die nun langsam zu bröckeln begannen. Elsie wusste genau, wie es um mich stand. Sie kannte mich ja lange genug. Seit drei Monaten gingen wir zusammen, verbrachten Tag und Nacht miteinander. Ich war Zwanzig und sie Achtzehn. Von der Liebe hatte ich keine Ahnung, ganz im Gegensatz zu ihr. Elsies ältere Schwester strippte in einem Nachtclub und mein Mädchen holte sie manchmal von der Arbeit ab. Durch diese Eindrücke bekam sie viel mit, manchmal zu viel, wie sie mir einmal beichtete. Gierige Männerhände, die ungefragt nach ihr grapschten, waren ihr seither zuwider. Ihr Selbstschutz bestand darin, sich selbst das zu nehmen, was ihr behagte. So war es kein Wunder, dass dieses sensible Mädchen ausgerechnet mich ausgeguckt hatte. Ich gehörte zu den scheuen Jungs, wagte es kaum, ein hübsches Mädchen anzusprechen. Ich wuchs ohne Mutter auf, was vielleicht ein Grund für meine diesbezüglichen Ängste war. Frauen schienen mir fremdartige, flüchtige Wesen, denen man nicht so recht trauen kann. Es dauerte eine Zeit, bis ich dieses verquere Denken überwand. Elsie unterstürzte mich dabei, entpuppte sich als eine geduldige Lehrerin. Nun saß ich in meinem Zimmer, sah ihr einfach nur zu.
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