Gedankenverloren stand Marisa auf den kalten Seinfliesen im Bad und besprühte ihre Muschi mit „l’air du temps“. Wieso genau sie das tat, hätte sie nicht sagen können – zudem brannte das Parfüm auf der Haut: Marisa hatte soeben ihr Fötzchen zum perfekten Dreieck getrimmt, und die Ränder waren sehr empfindlich. Marisa war Krankenschwester in einem Pflegeheim und hatte in sexueller Hinsicht nicht wirklich viel zu erwarten. Da gab es Luzi, den Koch. Alle nannten ihn Luzifer – obwohl er mit seiner runden Brille und dem Speckbauch so ziemlich wie das Gegenteil eines Teufels aussah. Dr. Morosoli, der Chefarzt, war auch nicht gerade das, was Frauenherzen höher schlagen liess. Strähnig stand ihm das Haar in der Stirn, und oftmals besuchte er die Patienten mit einem angebissenen, klebrigen Sandwich in der Seitentasche, dort, wo andere salopp ihr Stethoskop aufblitzen lassen. Dann war da noch Claude, der Pfleger – schwul bis unter die Haarspitzen, wenngleich ausnehmend charmant. Aber ein duftendes Fötzchen gab Marisa das Gefühl von Frische (obwohl wir Frauen natürlich alle wissen, dass solche Frische nicht allzu lange anhält – aber lassen wir das.) Marisa streckte sich vor dem Spiegel. Wie Bleistifte traten ihre grossen, dunklen Brustwarzen hervor – das war dem kalten Boden zu verdanken. Marisa seufzte und zog sich langsam an. Unspektakuläre weisse Baumwoll-Unterwäsche, und im Kontrast dazu bunte Söckchen (Krankenschwestern ist kecke Fussbekleidung in der Regel untersagt – aber im Altenheim sind die Regeln diesbezüglich etwas lockerer). Ihr kleines Zimmer war durch einen unterirdisch verlaufenden Korridor mit dem Heim verbunden – was einen einzigen Vorteil hatte: Marisa konnte sich direkt im Zimmer für die Arbeit ankleiden und kam so um den Garderoben-Mief mit den zerkratzten Spinden herum. Sie zog sich den Kasak über und nervte sich mal wieder, weil ihr grosser Hintern nicht in die Hose passen wollte.
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