Kunst am Bau

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Kunst am Bau

Kunst am Bau

Jane

Die Kirchen und Rathäuser werden gotisch und Uta kann sich nur schwer entscheiden, ob sie den Reizen des Exkursionsleiters oder denen der Architektur erliegen soll. Auf die kühlende Dombesichtigung muß ein Großteil der Gruppe unfreiwillig verzichten, da die Geistlichen gnadenlos alle Personen, die „underdressed“ sind, des Gebäudes verweisen. Das Fehlen von nur mit kleinen Fetzchen bedeckten, kichernden, jungen Mädchen wertet die Atmosphäre erheblich auf. Andererseits umschiffen die Mädels wahrscheinlich auch eine zukünftige Erkältung, verursacht durch die alten Gemäuer.

Draußen brüllt die Sonne auf die Menschheit nieder und hier drinnen herrschen gefühlte minus zwei Grad. Utas Nippel sind steinhart, reiben sich keck an Ihrem Seidenshirt und flüstern ihr unkeusche Bilder in den hübschen Kopf. Nun ja, in einer bestimmten Art und Weise ist auch sie unpassend gekleidet, jedoch wird in Kirchen kaum auf mangelnde Unterwäsche kontrolliert. Doc Mark steht ein wenig versteinert neben ihr. Sie lächelt verschmitzt.

„Uta!“ Ein gepresstes Flüstern zieht wie ein Windstoß vom Ohr ihren Nacken herab. „Dieses Gebäude ist ein Sahnestück der Gotik, versuche b i t t e alles dafür zu tun, dass diese ehrwürdigen und äußerst wertvollen Bleiglasfenster nicht durch einen Fluch von ganz weit oben zum Bersten gebracht werden...“ Große Rehaugen schauen ihn an. Und dann die opalblauen Butzenscheiben. „Das ist doch Hochgotik. Wie passen die Fenster denn mit der spätromanischen Apsis zusammen?“ Der Doc lacht. „Verschiedene Bauphasen. Das erkennen wir am besten eine Etage tiefer, in der Gruft.“ Den übrigen Teilnehmern macht er ein Zeichen, um zum Abstieg zu kommen. „Uta, denk auch weiter unten an das Sahnestück.“

Genau. Daran kleben alle Ihre Gedanken sowieso fest. Inmitten der alten Grundmauern ist es noch kälter und die Nippel versuchen, die Mohs’sche Härte von Diamanten zu erreichen. Der kleine Schmerz durchzieht in Kreisen ihr Lustzentrum, die Pflaume pocht. Das kann auch geweihte Erde nicht verhindern.

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