Als ich dachte, ich müsste ihn anbetteln, mir endlich einen Orgasmus zu erlauben, drehte er mich schließlich mit einem Ruck auf den Bauch.
„So, meine Kleine. Jetzt bringen wir es zu Ende.“ Mit der linken Hand drückte er meinen Oberkörper in die Matratze, mit der rechten streifte er sich ein Kondom über. Und schon drang er in mich ein. Wieder ohne Vorwarnung. Ohne Vorspiel. Und doch genau so, wie ich es mir erhofft hatte. Tief. Bestimmt. Selbstbewusst. Und doch voll und ganz auf meine Lust konzentriert.
Seine Stöße waren hart. Fast brutal. Aber mir war, als merkte er, dass ich genau das wollte. Dass es mich anmachte, ihn so in mir zu spüren. Dass es mich aber noch viel mehr anturnte, weil ich seine unbändige Lust fühlte. Weil ich ihn schwer atmen hörte. Weil ich roch, wie der Geruch von unseren nackten Körpern und vom Sex in der Luft lag.
Als ich schließlich kam, konnte ich nicht anders. Ich schrie. Schrie so frei wie noch nie. In diesem Moment fühlte ich mich, als wäre ich endlich frei. Frei von allem. Vom Stress. Vom Alltag. Von all dem, was andere und ich selbst von mir erwarteten.
Dass auch er nur noch wenige Stöße brauchte und dann in mir kam, spürte ich kaum noch. Und doch, es befriedigte mich zutiefst. Zu wissen, dass ich es war, bei der er sich kaum noch hatte halten können. Dass ich es war, die ihn so angeturnt hatte. Und dass es ihm dennoch so wichtig gewesen war, dass ich zuerst komme. Dass ich voll auf meine Kosten komme. Dass ich meinen Orgasmus genießen kann, bevor er sich seinen erlaubt. Dies ist für mich einfach der mentale Kick, der jeden Sex noch so viel geiler macht.
Abschließend landeten wir unter der Dusche – diesmal durfte er mich begleiten. Doch dass diese nur Runde Nummer zwei einläutete, muss ich wohl nicht näher erwähnen. Wir waren in jener Nacht beide unersättlich. Auch ich. Ich wollte einfach nur ihn. In mir. Tief. Ich wollte eine andere Art von Entspannung. Eine, die ich mir unbewusst zu lange verwehrt hatte. Guten, harten Sex. Ohne Romantik. Aber mit Leidenschaft und unendlich viel Lust.
Erst als ich am späten Abend müde neben ihm einschlief, fiel mehr ein, dass ich seinen Namen gar nicht kannte. Als ich am Morgen aufwachte, war das Bett neben mir mehr. Auch an der Rezeption traf ich ihn nicht mehr an.
Doch ich war nicht traurig, ihn nicht mehr zu sehen. Kein weiteres Treffen hätte je an unsere erste Begegnung anschließen können. Alle weiteren Treffen wären im Vergleich zu diesem nur enttäuschend gewesen. Ja, manche Dinge sind auch nur deshalb perfekt, weil man weiß, dass sie einmalig sind.
Auch wenn ich bis heute nicht weiß, wer er war, so weiß ich eines: Er war ein Geschenk, das mir Budapest gemacht hatte. Ein Geschenk, das meine Leidenschaft für diese Stadt noch verstärkte.
Kurzurlaub in Budapest
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Kurzurlaub in Budapest
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nice
schreibt diekleine