Kurzurlaub in Budapest

Budapest hatte schon immer einen besonderen Platz in meinem Herzen. Es ist eine Stadt, in welche ich immer wieder gerne fahre, wenn ich ein paar Tage Urlaub brauche. Mir eine kurze Auszeit vom Alltag gönnen will.
Auch letztes Mal war es so. Wobei, eigentlich war auch schon der Beginn anders. Als mich die milde Morgenluft empfing, fühlte sich diese schon wie ein sanftes Versprechen an. Die Sonne schien durch die Straßen, tauchte die Häuser in ein warmes Licht und hieß mich herzlich willkommen. Ja, ich trat aus dem Bahnhof Keleti heraus, atmete tief die reine Morgenluft ein und fühlte mich sofort zu Hause. Wenige Stunden später würde schon der Klang der Straßenmusikanten zu hören sein, aber noch war es das Zwitschern von Vögeln, welches mich auf meinem Weg durch die aufwachende Stadt begleitete. In der Luft lag der süße Duft aller Köstlichkeiten, die in den nahen Bäckereien zu finden waren. In deren Auslagen sah ich all die köstlichen Sünden, die Kipferl, die Strudel. Kurzum: Alles, wofür Budapest berühmt war.
All dies steigerte meine Vorfreude auf die nächsten zwei Tage, die ich in dieser wunderschönen Stadt verbringen würde. Es war zwar nur eine kurze Auszeit, aber doch war ich fern von der Hektik des Alltags. Einige Stunden der Ruhe und Erholung, nur für mich allein. Zwei Tage, in welchen ich Kunst und Kultur dieser wunderschönen Stadt genießen könnte. Durch Museen schlendern, zur Burg hochspazieren, das jüdische Viertel erkunden. Aber es sollten auch ein paar Momente sein, in welchen ich die Kulinarik der Stadt in vollen Zügen auskosten wollte. All die herrlichen Süßspeisen, Gulasch und Langosch. Kurzum: Ich wollte es mir so richtig gutgehen lassen und einen Ego-Trip im besten Sinne des Wortes genießen: Ich wollte alles tun, was mir guttat.
Wie üblich auf meinen Reisen verschwendete ich keinen Gedanken daran, ob ich jemanden kennenlernen könnte. Ich genoss mein Singledasein. Niemandem Rechenschaft schuldig zu sein. Ja, es war für mich eine wohlverdiente Pause vom Chaos der Liebe. Der Richtige, der würde schon noch mal kommen, aber ich hatte keine Eile, ihn zu treffen.