Die Sache mit dem Strohhalm hat aber bewirkt, dass ihr Kopf näher an seinen herangerückt ist, weil sie ihn zum Trinken angehoben hat. Beide Köpfe sind nun auf gleicher Höhe, dich nebeneinander, nicht mehr Kopf auf Schulter, nein Kopf an Kopf und so dicht wie ihre Oberkörper, die schon die ganz Zeit dicht aneinander geschmiegt waren. Dann ist ihr Mund an seinem und dann fängt sie an ihn zu küssen und dann beginnt der längste und intensivste Kuss seines Lebens.
Erst berühren sich ihre Lippen nur ganz leicht. Ein Küsschen unter Freunden. Ein Kinderkuss. Doch der Unschuldskuss wandelt sich sofort, fast von Anfang an, in einen Liebeskuss, weil ihre Zunge, ohne zu zögern, ohne zu tändeln, ohne abwartendes Vorspiel direkt in seinen Mund eindringt. Ehe er so richtig mitbekommt, dass die Frau an seiner Seite sich nicht ausruhen will, ehe er kapiert, was sich da direkt unter seiner Nase tut, bevor ihm klar wird, dass sich die Lage völlig geändert hat, wandert ihre Zunge in seinen Mund und fängt an, darin herumzuwühlen. Beide Zungen treffen sich, spielen miteinander. Er umkreist mit seiner Zungenspitze die ihre, spielt ganz leicht, ganz locker, versucht eine Art schnelles züngeln, aber sie dringt mit ihrer an seiner vorbei, dringt tief in seinen Mund hinein, in den Rachen hinein und bewegt sich dort andauernd, ausdauernd, intensiv. Er gibt zurück, was er erhält und so wühlen und drängen sich nun beide Zungen, dringen tief ein, ziehen sich zurück, immer tiefer, immer mehr, immer wilder. Ihre linke Hand hat das Colaglas losgelassen, ihre rechte hat sich vom Tresen gelöst, beide umschlingen nun seinen Nacken, wühlen in seinen Haaren, drücken seinen Hals, seinen Kopf an ihren. Sie drückt ihren Mund fast verzweifelt auf seinen. Sie giert nach seinen Küssen wie eine Ertrinkende, die nach Wasser lechzt. Kaum zieht er sich etwas zurück, kaum schließt er spielerisch die Lippen, stößt sie nach, dringt wieder ein.
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