es war dunkel draußen, genau wie vorher, als er neugierig die klinke gedrückt und sie hier gefunden hatte. doch schon im nächsten augenblick flammte die beleuchtung auf, sie wusste scheinbar genau, wo die lichtschalter versteckt waren.
„mein herr“, raunte sie ihm zu, „das war sehr schön, vielen dank, vielleicht auf bald“ – und war zur tür hinaus. und war verschwunden.
nachdem er wieder halbwegs bei sinnen war, fiel ihm ein, dass er seine jacke im vorführraum vergessen hatte. und obwohl ihm der gedanke, sich ein weiteres mal dort hinein schmuggeln zu müssen, alles andere als gefiel, half es doch nichts und musste sein.
inständig hoffte er, dass das mädchen an der kasse nicht schon wieder auf ihn aufmerksam werden würde, während er vorsichtig die treppe zum foyer hinauf schlich. sicher hielt sie ihn ohnehin bereits für verrückt, weil es ganz bestimmt nicht oft vor kam, dass ein gast seinen kinoabend vornehmlich im eingangsbereich und auf den toiletten verbrachte.
doch seine bedenken waren unnötig. er fiel der kassiererin nicht auf, wahrscheinlich hätte sie ihn nicht einmal bemerkt, wenn er völlig nackt an ihr vorbei spaziert wäre, denn sie war in ein gespräch vertieft. in ein sehr intensives gespräch, wie es schien. mit ihr, mit seiner geheimnisvollen schönen unterhielt sie sich, blickte hochkonzentriert dabei und gestikulierte ausladend.
sollte seine neue freundin tatsächlich öfter hier anzutreffen sein? war sie womöglich gar ein stammgast? er würde das mädchen fragen, nachdem er die jacke geholt hatte. er musste wissen, wie seine chancen standen, diese frau wiederzusehen. zu gut, zu spannend war gewesen, was sich in den letzten minuten abgespielt hatte zwischen ihnen, als das er dies abenteuer so einfach als ein einmaliges abhaken wollte.
als er den vorführraum mit der jacke in seiner hand ein letztes mal verließ an jenem abend, war das mädchen an der kasse bereits wieder alleine, telefonierte jetzt.
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