Ladies in Leder

Überhaupt gab es schon lange keine Berührungsängste mehr zwischen den beiden Paaren. In früheren Jahren wäre Olivia nie auf die Idee gekommen, eine andere Frau auch nur ein wenig intimer anzufassen, geschweige denn diese mit Lippen und Zunge zu verwöhnen. Und auch Patricia fand noch vor wenigen Jahren es eher abartig, eine Frau näher an sich heranzulassen. Für die Pilotin hatte sich seit sie Daniela kennen- und lieben gelernt hatte in dieser Beziehung praktisch alles verändert. Und auch bei Patricia, obwohl diese so gar nicht auf Frauen stand, änderte sich die Einstellung, als Olivia auf sie zukam.
Jetzt gerade standen sie sich, im Beisein des Fotografen, wieder einmal gegenüber. Es hatte den Anschein, als würden sie einander verführen wollen. Liv streifte mit dem Handrücken an Patricias Schenkel nach oben. Dort, wo der Schlitz im Rock der dunkelhaarigen Dominatrix diesen Zugriff erlaubte. Und im Gegenzug war Pat im Begriff, den Reißverschluss am Kleid ihrer blonden Gespielin aufzuziehen. Millimeter um Millimeter. Auf Anweisung hatte die Jüngere, unsere Pilotin also, die Herrin an verschiedensten Körperstellen zu küssen. Auf Hals, Hand, die Bluse zwischen den Brüsten und so weiter…
Jonathan hielt sich völlig im Hintergrund, schoss aber unzählige Fotos. Und dass ihn das Schauspiel erregte, konnte er unter dem Slip mit den Netzeinsätzen nicht verbergen.
Ohne große Vorwarnung standen Martin und Nils im Raum. Olivia hatte das Schließen der Wohnungstüre zwar bemerkt, aber warum hätte sie etwas sagen sollen? Sie und Pat wussten ja, dass ihre Männer kommen würden.
„Die Damen amüsieren sich…!“, stellte der Hausherr grinsend fest. Mit einem Kopfnicken begrüßte er auch Jonathan. Martin ging auf die beiden Frauen zu und fragte höflich: „Ich darf doch?“ Ohne eine Antwort abzuwarten, ergriff er die Hand seiner Angetrauten und zog diese ein Stückchen zur Seite. Dass ein langer Kuss folgen würde, war allen Beteiligten klar. Auch Nils steuerte auf seine Frau zu. Nach dem bewundernden „Wow! Du siehst ja phantastisch aus!“, wollte ihn Patricia ganz nahe bei sich haben.