„Alles OK?“ fragt Lady Sony, als sie merkt, dass ich mich immer noch fasziniert umschaue, statt mit dem Interview zu beginnen. Im Vorgespräch hatte sie mich gefragt, ob ich schon mal bei einer Domina war oder Erfahrungen mit SM habe. „Weder noch“, war meine Antwort. Tatsächlich bin ich in dieser Hinsicht komplett unbeleckt. Für mich wirken Begriffe wie Schmerz und Erniedrigung wie krasse Gegensätze zu Liebe und Sex. Ich muss aber auch zugeben, dass ich mich bisher damit auch noch nie wirklich auseinandergesetzt habe. Und jetzt, wo ich das alles in echt vor mir sehe, gewissermaßen die volle Immersion abbekomme, da merke ich, dass mich das Ganze doch irgendwie ... reizt.
„Ja, klar. Also, ... dann legen wir jetzt los. Seit wann ... arbeitest du als Domina?“
„Oh, schon eine ganze Weile. Ich hatte mein erstes Geld als Stripperin verdient, da war ich an der Uni, Master in Wirtschaftspsychologie. Ich fand das deutlich attraktiver als zum Beispiel in einer Bar zu kellnern, was ich zuvor gemacht hatte. Außerdem wurde ich an der Stange oder beim Lapdance viel weniger belästigt oder dumm angemacht als spätabends beim Kellnern, wenn besoffene Kerle glaubten, mich wie Freiwild behandeln zu können. Im Club gibt es klare Regeln, und wenn dir jemand zu blöd kommt, ist sofort die Security da.
Aber ich schweife ab, es ging ja um meinen Job als Domina. Da hat mich eine Kollegin aus dem Stripclub drauf gebracht. Sie hatte angefangen, private Dances und auch Sex gegen Bezahlung anzubieten, und verdiente damit schließlich mehr als beim Tanzen an der Stange. Aber auf Dauer wurde es ihr zu anstrengend. Und weil sie schon immer was für SM übrig hatte, kam ihr die Idee, es als Domina zu versuchen. Ich hab ihr ein paar Mal assistiert und mich dann entschieden, mein eigenes Studio aufzumachen.“
„Was fasziniert dich so an deinem Job?“
Sonya überlegt einen Moment lang und sagt dann „gute Frage. Ich vermute, es ist die ganz besondere, intensive Nähe zu meinen Kunden. Ich empfinde dabei eine Zuneigung, eine tiefe, aufrichtige, warme Bindung, eine Intensität, wie ich sie sonst kaum erleben kann. Und in diesen Momenten geben mir meine Kunden so unendlich viel zurück. Ich spüre da manchmal fast so etwas wie Liebe.“
Lady Sonya – Interview mit einer Domina
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