Lady Sonya – Interview mit einer Domina

58 16-25 Minuten 1 Kommentar
Lady Sonya – Interview mit einer Domina

Lady Sonya – Interview mit einer Domina

Alina Soleil

Sonya hat ihre Augen mit kräftigem Eyeliner dunkel geschminkt, der ihren Blick scharf und durchdringend macht. Die Lippen sind in einem tiefen Rot gehalten, fast wie frisches Blut, und ihr dunkles Haar ist zu einem hohen Pferdeschwanz gebunden, der sich bei jeder Bewegung wie ein Pendel bewegt. Ein Kontrast zu der Strenge ihrer Kleidung, fast verspielt, aber dennoch mit einer Präzision gebändigt, die keinen Raum für Zufall ließ. Bis auf die winzige Haarsträhne, die sie immer wieder hinter ihr Ohr schiebt.

Mein Unterbewusstsein hatte recht: ich hätte sie mir nicht so genau anschauen dürfen. Jetzt habe ich erhöhten Puls und eine Monstererektion in der Hose. Was ihr leider nicht verborgen bleibt. Sie schaut auf meinen Schoß, zieht eine Augenbraue hoch, grinst genüsslich, sagt aber nichts.

„Also gut“, versuche ich den Faden wieder aufzunehmen und muss mich räuspern. „Wo waren wir gerade stehen geblieben?“
„Trampling.“
„Ah ja, Trampling. Das mit den Schuhen. Ähem.“
„Das mit den Schuhen.“ Dabei wippt sie wieder aufreizend mit dem Fuß. „Du wolltest mich jetzt nach den Psychospielen fragen.“
„Wollte ich das?“ rutscht es mir heraus.
„Du wolltest das.“
„Ja. Genau. Psychospiele.“ Ich kann nicht anders, ich muss sie anstarren. Gott sieht sie scharf aus.
„Wieso ... ich meine ... warum machen die Leute das?“
„Was?“
„Sich erniedrigen lassen. Demütigen. Anschreien ...“
„Ich schreie niemanden an.“
„OK, nicht anschreien. Aber niedermachen. Beschimpfen. Warum wollen die das?“
„Ich weiß es nicht. Sag du es mir?“
„Ich?“ frage ich erstaunt
„Ja. Du.“
„Aber ich ... ich ...“
„Möchtest du es vielleicht selbst herausfinden?“
„Du meinst, ich sollte ...“
Sie schaut mich fragend an.
„...ich sollte ... selbst ...“
„Du könntest in die Rolle eines Kunden schlüpfen und es am eigenen Leib erfahren. Rein für Recherchezwecke, versteht sich.“
„Rein für Recherchezwecke“, wiederhole ich.
Ich schaue sie an, versinke in ihren großen, dunklen Augen
„Rein für Recherchezwecke...“

„Steh auf!“ herrscht sie mich plötzlich an.
Ich gehorche umgehend.

Klicke auf das Herz, wenn
Dir die Geschichte gefällt
Zugriffe gesamt: 2293

Sie müssen sich anmelden, um Kommentare hinzuzufügen.

Schade eigentlich.

schreibt rockroehre

Die Autorin, die es bisher immer wieder schaffte, neue Blumen am Rand selbst abgelatschster Pfade zu streuen und sie zur Blüte zu bringen, beugt sich nun um Quote zu machen. Aber sei's drum. Jeder Zehntel-Cent sei ihr gegönnt. Die Geschichte kriegt sicher viele Menschen mit falsch eingeschätztem Selbstbild und Lücken am Fundament des Grundvertrauens. Mich kriegt die Geschichte nicht. (Vor allem weil sie mehr nach Netzrecherche-Ergebnisse von 16-jährigen ZDF-Praktikanten klingt als wahre Erlebnisse.) Liebe Alina Soleil: Bitte bitte schreib weiter, aber nicht über was du nur vom Hörensagen kennst. Deine Imagination ist sensationell. Bitte nutze das weiterhin.

Gedichte auf den Leib geschrieben