Die Bezahlung sollte einen gewissen Abstand schaffen und genau das möchte ich beibehalten. Ich gebe es dir gerne und … deine Therapie schlägt doch schon ein bisschen an, also ist es verdient.“
Ich drehte mich um, griff danach und stellte fest, dass ein Zwanziger dazu gekommen war.
„Wofür ist das?“, fragte ich.
„Für das jetzt eben, oder ist es zu wenig?“
„Das hat auch zur Sitzung gehört“, meinte ich angefressen und ließ aus welchem Grund auch immer, den Schein auf den Tisch zurückfallen.
Unter der Dusche ließ ich den Abend in Gedanken Revue passieren und überdachte noch einmal Holgers Hinweis betreffs Norbert. Keine Ahnung, ob die vier Gläser Wein, die ich getrunken hatte mir die Furcht nahmen, jedenfalls entschloss ich mich, das Gespräch mit meinem Mann zu suchen.
Ich fand ihn in seinem Arbeitszimmer, aber er wirkte sehr angespannt. Vielleicht lag es an der Sexseite, die er schnell wegklickte, jedenfalls antwortete er auf meine Frage; ob wir noch etwas Reden, oder ins Bett gehen wollten, abwesend und sehr kurz angebunden.
Wie immer in solchen Fällen, machte ich genau das Gegenteil von dem, was richtig gewesen wäre, schaltete auf stur und ging allein zu Bett. Ach, wenn meine Gedanken dort wieder wild durcheinanderwirbelten, durch den Alkohol fand ich schnell Schlaf.
Am nächsten Tag plagte mich das schlechte Gewissen und ich fragte mich, warum jedes Mal etwas dazwischen kam, wenn ich meine Sünden offenbaren wollte.
Holger verhielt sich auf Arbeit wie immer, das heißt, nichts ließ das Geschehen vom Vorabend erahnen.
Kurz vor dem Mittag drängte ein Ereignis meinen Beichtentschluss wieder komplett in den Hintergrund.
Der Drucker fing an zu spinnen und gab die Seiten nur noch im ASCII-Zeichencode aus. Nach kurzen eigenen Reparaturversuchen gab ich auf und rief bei der EDV-Abteilung an. Und wer kam? Udo.
Die Tür zu Holgers Büro stand offen und ich wusste gar nicht, was ich vor Verlegenheit tun sollte.
Lang unterdrückte Begierde
Je oller umso doller - Teil 18
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Lang unterdrückte Begierde
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