Laufen

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Laufen

Laufen

Paul Magallas

Es elektrisiert mich, Ihre Hand auf meiner Pobacke zu spüren. Die fühlt sich gierig an. Die kann nicht stillhalten und versucht das Gelände zu vergrößern: In die Ritze zwischen den Backen, immer tiefer bis in an die warme Feuchte. Mir fällt schwer, im Rhythmus zu bleiben, weil mich ganz andere Empfindungen außer Atem bringen. Jetzt wird auch ihre andere Hand neugierig, schiebt sich unter der Jacke und meinem Shirt nach oben. Ich spüre Sie auf dem Bauch, an meinen kleinen, spitzen Brüsten und dann, o ist das geil, fangen sie an, mit meinen Brustwarzen zu spielen. Dann kommt der Punkt, an dem wir beide spüren: Wir wollen mehr. Beim Laufen geht das aber nicht. Also biegen wir ab, schlagen uns in die Büsche, um miteinander zu …"

Sie hörte mit ihrer Phantasie mitten im Satz auf und schaute mich an. Da lag ein anderer Schimmer als bisher in den Augen: Tiefer, verschattet, aber auch voller Lust und Gier.
"Könnte es so sein? Ist es das, was auch Sie sich wünschen. Ach, verflixt, warum rede ich immer per Sie." Ich musste mich sortieren. Sie hatte Phantasien, die ich bisher noch gar nicht im Detail ausgesponnen hatte, so anschaulich und echt beschreiben, dass ich nur stammeln konnte: "Das wäre schön. Ja, so könnte es sein!". Inzwischen waren wir beide erregt und auf andere Weise außer Atem.
"Ich mache Dir einen Vorschlag: Ich muss jetzt heim. Termine, die Kinder, Du weißt schon. Ich laufe heute Abend gegen 18.00 Uhr noch einmal. Wenn Du Lust hast, begegnen wir uns 'wie zufällig'. Du darfst eine Weile hinter mir Laufen - und dann will ich" - da lag jetzt ein bestimmender Ton in ihrer Stimme - dass wir es genau so machen, wie ich es beschrieben habe. Und wenn Du dann auch, so wie ich jetzt schon, Lust hast, mich zu ficken, dann weiß ich schon, wo wir uns in die Büsche schlagen und es zum happy ending treiben. Abgemacht?"

Inzwischen stand sie schon vor mir, schaute mir gierig in die Augen, hauchte einen Kuss auf meine sprachlosen Lippen - und lief davon: Leichtfüßig und Augenweide wie immer. Ich nickte stumm und fing an, die Sekunden bis 18.00 Uhr herunterzuzählen.

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