Ich möchte nicht, dass so ein Verhalten Schule macht. Laura Martin sollte am eigenen Leib spüren, wie es sich anfühlt, wenn man vor den Augen anderer Menschen eine Blamage erleidet. Ich habe deswegen einen Vorschlag für sie, liebe Ruth. Vielleicht gefällt er ihnen ja?“ Ms. Stern hörte gebannt zu, als die Direktorin ihren Plan erläuterte. Die Gesichtszüge der Lehrerin hellten sich zunehmend auf, je länger sie Ms. Rudes Ausführungen zuhörte. „Das ist eine sehr gute Idee! Ich denke, dass diese Strafe Eindruck macht und Laura daraus nur lernen kann.“
Miss Stern verließ das Büro mit einem guten Gefühl. Es ging ihr nicht um Rache, sondern um die Wiederherstellung ihrer Autorität als Lehrerin. Sie mochte Laura, aber gerade deswegen nahm sie auch eine große Enttäuschung wahr, als das Mädchen sie derart beleidigte. Nun führte sie ihr Weg in Lauras Klasse, wo gerade der Geschichtsunterricht stattfand. Mr. Barks wunderte sich, dass seine Kollegin während der Schulstunde Laura sprechen wollte. Das Mädchen erhob sich mit selbstbewusster Gestik. Laura strich ihren Rock glatt, ehe sie mit Ms. Stern das Klassenzimmer verließ. Die Lehrerin führte Laura in die kleine Teeküche, in der sich das Kollegium während der Mittagspause aufhielt. „Setz dich hin, Laura, ich habe dir etwas mitzuteilen!“ Laura gehorchte lächelnd, aber es schlich sich ein Unbehagen in ihre Gefühlswelt ein. Ms. Stern wirkte gelöst, als hätte sie etwas vor, das ihr Vergnügen bereitete. Während die Schülerin Ms. Sterns Worten lauschte, wurde sie zusehends unruhiger. Laura rutschte wuselig auf dem harten Stuhl, als wäre es ihr unmöglich ruhig zu sitzen. Als die Lehrerin mit ihrer Ansage fertig war, regte sich empörter Widerstand bei Laura. „Das geht gar nicht! Meine Eltern werden dem niemals zustimmen, das können sie gleich wieder vergessen!“ Ms. Stern schmunzelte, was Laura noch mehr aufbrachte.
Lauras peinlichster Moment
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Lauras peinlichster Moment
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