Zu jenem Zeitpunkt war Walters Analsucht bereits so weit gediehen, dass es kein Zurück mehr gab – ohne begleitende Psychotherapie schon gar nicht. Er war nicht unattraktiv, der Walter, und er wirkte auf Frauen. Dem Unterricht konnte er trotz seiner Träumereien problemlos folgen und schaffte erfolgreich sein Abitur. Zur Feier kaufte er sich im Meerfrüchte-Take Away Tintenfischringe und ein Bier. Die etwas zähen, panierten Ringe verspies er genussvoll, indem er sie sich auf die Zunge steckte, jeden einzeln. Dabei schloss er die Augen und stellte sich vor, er schöbe seine Zungenspitze in den Anus von Regina, Anna, Barbara, Sophie, Raquel, Esther oder Katharina. Während seiner Gymnasiallaufbahn hatte er ja bloss Reginas Poloch kennengelernt, und dies auch bloss für eine knappe Minute. Dann hatte sie sich umgedreht, ihn ernst, mit hochrotem Gesicht, angeschaut, war in ihr Höschen geschlüpft, hatte ihre Jeans hochgezogen, die Reissverschlüsse der Stiefeletten geschlossen und hatte seine kleine Wohnung ohne ein weiteres Wort verlassen.
Walter wurde ein erfolgreicher Geschäftsmann, einer von der Spezies der Vielreiser. Endlich vom engen Kreis der Familie und der Nachbarn befreit, konnte er in fernen Ländern tun und lassen, was er wollte. Walter wollte Libyerinnen, Rarotonganerinnen, Baslerinnen, Frauen aus Lampedusa, Chile, Husum und Bagno Vignoni, Mädchen aus Polen, vom Rosaliengebirge, aus Paris und Lescala, Girls aus Toxteth, Aberdeen und Detroit. Er wollte den kollektiven Anus all dieser Schönheiten.
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