In der darauffolgenden Woche klärte Lea mit Tom, dass sie ihre restlichen Sachen holen wollte. Ich mietete einen Kleintransporter und wir fuhren zu ihrer alten Wohnung. Beim Einpacken fiel mir eine Glasröhre in die Hand, in der die getrocknete Rose von unserer letzten Nacht steckte. Es berührte mich unglaublich, dass sie die aufbewahrt hatte und als Lea das sah, gestand sie:
„Diese Blume hat mich durch dunkle Tage getragen, aber auch wenn wir jetzt zusammen sind, ich möchte sie behalten.“
Natürlich sollte sie das und ich polsterte den Behälter gut ab.
Tom ließ sich nicht blicken. Vermutlich aus Furcht mir unter die Augen zu treten. Lea beantragte gleich am nächsten Tag die Scheidung, was ich schon lange getan hatte. Beide mussten wir allerdings das Trennungsjahr noch durchstehen.
In dieser Woche fuhr ich mit Lea auch noch in verschiedene Möbelhäuser, wegen einem neuen Bett. Es sollte ein großes, mit einteiliger Matratze sein, weil ich meist in der Besucherritze lag und das mit der Zeit unbequem wurde. Wenn ich mit Lea und der kleinen Nora auftauchte und diesen Wunsch äußerte, bekamen wir schon unverständige Blicke zu spüren und im letzten sogar einen dummen Spruch.
Die Beraterin meinte; es wäre vielleicht besser, wenn wir unser Kind nicht mit ins große Bett nehmen würden und Lea konnte sich eine patzige Antwort nicht verkneifen:
„Also, was denken Sie denn von uns. Selbstverständlich schläft mein Kind in seinem eigenen Kinderbett. Das große ist für meine Schwester, mich und ihn, damit wir mehr Platz zum Spielen haben.“
Die Frau wechselte mehrfach die Farbe, stotterte unverständliche Entschuldigungen und verkaufte uns am Ende ein Ausstellungsstück zu einem absoluten Schnäppchenpreis. Wir lachten am Abend lange mit Susi über diese Story und freuten uns, noch vor Weihnachten, das Bett zu bekommen. Ob die Frau Leas Antwort ernst genommen hatte, erfuhren wir nie.
Dann kam der Weihnachtsabend.
Leben ohne Lügen
Verloren in einer Welt aus Liebe und Sex - Teil 44
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Leben ohne Lügen
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