Leidenschaft und Tränen

Nackte Sommerlust in der Toskana - Teil 14

29 5-9 Minuten 0 Kommentare
Leidenschaft und Tränen

Leidenschaft und Tränen

Franck Sezelli

Und die Antwort war immer dieselbe: Diese Sommerliebe beruhte nur auf Sex, auf einer starken sexuellen Anziehung, für die das jugendliche Alter und Hormone die Verantwortung trugen.
Natürlich hatten sie sich versprochen, sich bald wiederzusehen und nie zu vergessen. Aber es wurde nichts daraus. Das Nie-Vergessen allerdings klappte. Aber die am Telefon verabredeten Treffen mit Franziska mal in Heidelberg, mal in Göttingen kamen nicht zustande. Irgendetwas kam immer dazwischen und führte zu kurzfristigen Absagen: Mal war es eine Familienfeier, die man zuvor angeblich vergessen hatte, mal eine dringende Hausarbeit im Studium, für die man die Zeit brauchte, mal auch nur eine Erkältung, die man dem Partner nicht zumuten wollte, …
Offenbar hatten beide Ängste, sich unter den völlig anderen Umständen neu finden zu müssen. Auch Telefonate mit Claudia und Sandra kamen über belangloses »Wie geht’s?« nicht hinaus.
Bald lernte Daniel schnell andere Mädchen im Studium kennen mit gemeinsamen Interessen und gemeinsamer Freizeitgestaltung. Manch eine köderte er gar mit der Radierung von Eva, die er in seiner Studentenbude an einer zwar heimlich wirkenden, aber doch von den Besucherinnen gut einsehbaren Stelle angebracht hatte. Bei der Frage nach dem Modell des Jünglings hielt er sich geheimnisvoll bedeckt, was dazu führte, dass die Fragestellerin es nun erst recht genau wissen wollte.
Daniel ärgert sich heute noch, dass er in seiner Unbekümmertheit und Naivität nie die Nach- oder Künstlernamen in Erfahrung gebracht hatte. So hat er zu den netten Lehrmeistern dieses kreativen Sommers nie wieder einen Kontakt gehabt. Vor allem wegen Uta tut ihm das besonders leid. Sie erscheint ihm auch heute noch in manchen Träumen. Auch sie wird er nie vergessen.
Einmal dachte er, dass er den Schriftsteller wiedergefunden hätte, er sah seinen Namen in irgendeiner Verlagsmitteilung. Aber es war eine Verwechslung, der Name sah nur kurz so aus: Es war Franck Sezelli, auch mit erotischen Büchern und Geschichten, aber nicht der nette Österreicher Frank.

Daniel heftete seinen Blick auf die mittlere der drei himmlischen Pforten seinem Bett gegenüber. Manchmal, wenn er in der Stimmung war und sich ganz sehr konzentrierte, vermeinte er den scharfen und zugleich frischen Geschmack wie von einer Meeresbrise auf der Zunge zu spüren und den Geruch nach geiler Weiblichkeit im Zimmer zu haben. Dann denkt er an die Leichtigkeit und jugendliche Unbeschwertheit eines Sommers und freut sich, diese Erlebnisse zu seinen Erinnerungen zählen zu dürfen.

Klicke auf das Herz, wenn
Dir die Geschichte gefällt
Zugriffe gesamt: 5858

Sie müssen sich anmelden, um Kommentare hinzuzufügen.

Gedichte auf den Leib geschrieben