Leidenschaftliche Tanzstunden

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Leidenschaftliche Tanzstunden

Leidenschaftliche Tanzstunden

Miriam Reiber

Ich weiß gar nicht, warum ich meiner Freundin diesen dummen Gefallen getan habe, aber wahrscheinlich hatte sie mich an einem meiner guten Tage erwischt. Ich befand mich jedenfalls mit ihr mitten in einer Tanzschule und wir machten tatsächlich einen Tanzkurs, bei dem wir unsere Partner noch nicht kannten. Chrissie, meine Freundin, wollte sich so mal wieder einen Typen angeln und ich musste darunter leiden und mir wahrscheinlich von einem Tollpatsch auf die Füße treten lassen. Bisher waren erst 2 Pärchen und 5 andere Frauen mit uns im Raum und ich hoffte, dass die männlichen Wesen in letzter Sekunde die Flucht angetreten hatten. Doch leider erhörte niemand meine Stossgebete, denn eine Minute später ertönte vom Vorraum her lautes Lachen und viele Stimmen. Die Tür zum Übungssaal schwang auf und ein Rudel junger Männer in komischer Uniform erschienen. Ich guckte Chrissie leicht verwirrt an, doch sie kicherte nur und raunte mir zu: „Hab ich dir nicht erzählt, das unsere Tanzpartner hier auf die Offiziersschule der Bundeswehr gehen? Für sie gehört der Kurs zur Ausbildung.“ Ich hatte zwar noch nie davon gehört, dass Soldaten auch das Tanzen lernen müssen, aber wenn Chrissie das sagte, glaubte ich ihr das aufs Wort. Schließlich hatte sie schon seit längerem ein Faible für die grünen Männer, die munter durch den Schlamm robben. Bei den 4 Kasernen, die in und um Hannover verteilt sind, hatte sie auch eine gute Auswahl.

Jemand klatschte in die Hände und sofort wurde es still im Raum und alle schauten zu dem Pärchen, das uns anscheinend das Tanzen beibringen sollte. Während die 2 irgendetwas erzählten, merkte ich deutlich, wie wir von den Soldaten eindringlich gemustert wurden. Chrissie legte natürlich gleich wieder ihr unschuldiges Lächeln auf, dem niemand widerstehen konnte und ihr Blick haftete auf einem großen, blonden und gar nicht mal übel aussehenden Typ. Ich starrte angestrengt auf meine Schuhspitzen, denn schließlich war ich hier, um Chrissie einen Gefallen zu tun und tanzen zu lernen. Auf ungehobelte Kerle, die nichts als Trinken im Kopf hatten, hatte ich nicht wirklich Lust. Die laute Stimme des Tanzlehrers holte mich aus meinen Gedanken und ich hörte gerade noch wie er sagte: „…. und die Offiziersanwärter wählen jetzt bitte eine Partnerin aus, mit der sie während des ganzen Kurses tanzen werden!“ Das hatte mir auch gerade noch gefehlt, jetzt musste ich mich also mit irgendeinem Typen zufrieden geben und hatte noch nicht mal eine Wahl. Der große Blonde schnappte sich natürlich gleich Chrissie und ich hörte sie schon nach kurzer Zeit laut kichern. Gelangweilt schaute ich mich um und hoffte, das nicht gerade dieser Dicke zu mir kommen würde. „Entschuldigung, hättest du vielleicht Lust meine Tanzpartnerin zu sein?“ fragte eine sehr angenehme Stimme neben mir. Ich drehte mich um und sah in die schönsten braunen Augen, die man sich vorstellen konnte. Auch der Typ, der zu den Augen gehörte, konnte sich sehen lassen. „Ähm, ja klar, warum auch nicht“ stammelte ich. Ich merkte, wie mein Gesicht anfing zu glühen und versuchte meinen Blick schnell von diesen Augen abzuwenden.

Mein Tanzpartner stellte sich als Uwe vor und entgegen meiner Erwartung war er ein intelligenter und vor allem ein witziger und charmanter Mann. Die 90 Minuten der 1. Tanzstunde vergangen wie im Flug und Uwe war ein toller Tänzer. Anscheinend war das nicht sein erster Kurs, denn ab und an hatte ich wirklich Mühe mit ihm mitzuhalten und ich habe auch irgendwann nicht mehr mitgezählt, wie oft ich ihm auf die Zehen gestiegen bin. Eigentlich bekam ich die Grundschritte immer ganz gut hin, doch Uwe machte mich tierisch nervös. Sein Aftershave war der Hammer und immer, wenn er mir in die Augen sah, hätte ich mich ihm am liebsten um den Hals geworfen. Wenn sich unsere Körper beim Tanzen näher kamen, kribbelte es überall in mir und ich hatte Mühe, meinen Atem ruhig zu halten. Nachdem die Musik aufhörte, bedankte Uwe sich höflich bei mir und sagte, dass er sich schon auf die nächste Stunde freuen würde. Mit diesen Worten gab er mir einen Kuss auf die Wange und lächelte mich an. Ich konnte nur ein Nicken zu Stande bringen und die Stelle, an der seine Lippen meine Haut berührt hatten, brannte wie Feuer. „Komm, lass uns weitertanzen, zieh mich ganz nah an dich und küss mich noch einmal, aber diesmal richtig. Ich will dich schmecken, dich spüren, deine Hitze fühlen!“, diese Gedanken rasten durch meinen Kopf, aber natürlich sagte ich nichts zu ihm.

Uwe schaute noch einmal tief in meine Augen und drehte sich dann um. Obwohl er schon aus der Tür raus war, konnte ich sein Aftershave noch riechen und ich spürte seine weiche Hand noch immer auf meinem Rücken. Chrissie kam wütend zu mir herüber: „Wer hatte nur die Idee zu diesem dummen Tanzkurs? Gibt’s noch ne Möglichkeit das Geld zurück zu bekommen?“ Ich erinnerte sie daran, dass es ihre Idee war und sagte, dass wir da wohl jetzt durch müssten. Noch in der Straßenbahn fluchte sie über ihren Partner, der wohl nichts weiter als sein gutes Aussehen zu bieten hatte. Ich hörte ihr nur halb zu und war in Gedanken bei Uwe. „Hast du wenigstens mehr Glück mit deinem Typ? Ich steh zwar nicht auf dunkelhaarige, aber er sieht alles in allem ja ganz annehmbar aus“, fragte Chrissie mich plötzlich. Ich schreckte etwas zusammen und tat ganz cool. „Ja, er scheint ganz in Ordnung zu sein, aber es ist mir auch eigentlich egal, ich bin ja schließlich nur dir zu Liebe mitgekommen“, sagte ich so gelangweilt wie möglich. Ich konnte ihr ja kaum sagen, was mir wirklich durch den Kopf ging. Es hatte sie nicht zu interessieren, das mich dieser Mann um den Verstand brachte, das ich an nichts anderes denken konnte, als an seine weichen Lippen, die sanften Hände und wie es sich anfühlen müsste, wenn sie über meine Brüste streichelten. Schon allein bei den Gedanken, die mir durch den Kopf gingen, wurde ich rot.

Die folgenden Tanzstunden waren für mich die Hölle auf Erden. Bedingt durch die verschiedenen Tänze kamen wir uns ab und an bedenklich nahe und immer öfter spürte ich seinen heißen Atem an meinem Hals. In meiner Vorstellung war es aber nicht nur sein Atem, der über meine Haut glitt, es waren seine Lippen, die unermüdlich jeden Millimeter meiner Haut liebkosten. Wenn er mich ansah, hatte ich das Gefühl, als stünde ich nackt vor ihm und er könnte meine erregten Knospen sehen. Ich konnte förmlich spüren, wie er sie mit seinen Fingern umspielte. Ab und an erhaschte ich durch sein Uniformhemd auch einen Blick auf seinen gut trainierten Brustkorb. Ich sah den dunklen Flaum seiner Brusthaare und hätte zu gern mit meinen Finger darin gespielt. Meine Konzentration schwand von Minute zu Minute und das einzige, an was ich in seiner Gegenwart denken konnte, waren leidenschaftliche Küsse und unsere Körper, die sich aneinander rieben. Wir sprachen nicht viel miteinander, doch wenn ich seine Stimme hörte, dann waren seine Worte nebensächlich. In meinen Ohren klang alles von ihm wie ein wohliges Stöhnen oder wie lustvolle Worte, die er mir atemlos zuflüsterte. Wenn er sich dann am Ende der Stunde mit einem Kuss auf die Wange verabschiedete, zog ich ihn ganz nah an mich heran und legte meine Lippen auf seine. Meine Zunge öffnete dann seine Lippen und wir versanken in einen langen Kuss, bei dem wir unsere Körper fest aneinander pressten. Meine Brüste rieben sich an dem derben Stoff seiner Uniform und die Luft knisterte vor Erregung. Doch leider gab es in der Realität nie mehr, als den Kuss auf die Wange.

Bald war der Tag des Abschlussballs gekommen und auf einer Shoppingtour hatte ich das perfekte Kleid gefunden. Es würde ihm die Sinne rauben, er würde nur so lange ruhig bleiben können, wie der Pflichtteil der Veranstaltung ging. Dann würde er mich an die Hand nehmen, mich mit nach draußen ziehen und in der dunklen Ecke des Treppenhauses voller Leidenschaft über mich herfallen. Seine Lippen würden meine Haut mit tausenden von Küssen bedecken und seine Hände würden mich durch den Stoff hindurch liebkosen. Zwischen den heißen Küssen, die wir uns geben, würde er mir immer wieder zuflüstern, wie sehr ich ihn errege und das er mich mehr begehrte als alles andere. Mit diesen Gedanken machte ich mich für den Abend fertig. Als wir dann voreinander standen, blickte er mich mit bewundernden Augen an. Das rückenfreie Kleid, mit dem tiefen Dekoltee, das ich trug, schien ihm sehr zu gefallen und während wir zusammen am Tisch saßen und uns unterhielten, glitt sein Blick immer wieder in meinen Ausschnitt, wo er die Haut meiner Brüste erahnte. Meine Fantasie ging wieder mit mir durch. Uwe erzählte mir von seiner Ausbildung, doch in meinem Kopf kamen ganz andere Dinge an. Ich hörte ihn sagen, dass er es kaum erwarten konnte, mit mir allein zu sein. Er flüsterte mir zu, dass er schon während des ganzen Kurses auf diesen Abend gewartet hatte und dass er heute seine Träume verwirklichen wollte. Er erzählte mir von seinen Fantasien, beschrieb bis ins kleinste Detail, wie er mich berühren und küssen wollte.

Seine Worte bewirkten bei mir Schweißausbrüche und ich schaute tief in seine Augen, während er beschrieb, wie er meine Brustwarzen mit seiner Zunge umspielen wollte und die weichen Rundungen meiner Brüste mit seinen Fingern erkunden würde. „Komm, lass uns diesen Abschlussball vergessen und lieber dorthin gehen, wo wir allein sind und unserer Lust nachgeben können“, hörte ich ihn flüstern. Erleichtert lächelte ich ihn an. Endlich hatte er das ausgesprochen, wonach ich mich schon die ganze Zeit sehnte. „Wir können in meine Wohnung gehen“, antwortete ich ihm „dort sind wir ungestört und mein großes Bett ist groß genug für eine gemeinsame Nacht!“ Vollkommen verstört sah er mich an, doch dann breitete sich ein Lächeln auf seinem Gesicht aus. „Ich hatte dich zwar nur gefragt, ob wir den ersten Tanz wagen wollen, aber deine Vorstellung für den Abend gefällt mir noch viel besser. Doch vielleicht sollten wir warten, bis der Pflichtteil vorüber ist, es fällt bestimmt auf, wenn wir uns so früh heraus schleichen.“

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