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Später am Abend, die Tagesschau war längst vorbei, fuhr Martin noch einmal zur Firma. Patricia wollte eigentlich bereits am Nachmittag zurück sein. Es gab jedoch Verspätungen, weswegen sie ihren geplanten Flug von Sao Paulo aus verpasste. Die Anderssons würden ja am morgigen Samstag in den Urlaub fliegen und Martin hätte gerne noch einmal mit seiner Geschäftsführerin das ein- oder andere zuvor abgeklärt. Aber auch sonst gab es noch einiges zu tun vor seiner zweiwöchigen Abwesenheit.
Überraschenderweise stand Pats Firmenwagen auf dem Parkplatz im Hof der Firma. Martin ging hinauf in die Büroetage. Das Licht im Gang oben brannte. Martin steuerte den Raum seiner zweiten Geschäftsführerin an. Die Tür war nur angelehnt. Eigentlich waren die Geräusche, die er hörte, eindeutig. Und im Normalfall hätte Martin sich diskret zurückgezogen oder lautstark bemerkbar gemacht. Aber momentan gab es kein „Normal“ zwischen ihm und seiner Prokuristin. Dass es Patricia war, die mit einem Mann am Vögeln war, konnte Martin anhand der weiblichen Stimme eindeutig erkennen. Vorsichtig schob er die angelehnte Tür ein wenig weiter auf. Tatsächlich saß seine Geschäftsführerin auf der Platte ihres Besprechungstisches und hatte die Beine um den Körper eines Mannes geschwungen. Unzweifelhaft war es Nils, Patricias Mann, mit dem diese leidenschaftlichen Sex praktizierte.
Noch immer hätte Martin die Chance gehabt, sich diskret zurückzuziehen. Stattdessen beobachtete er die Frau, mit der er selbst nur zu gerne einmal „das Wort Begehren buchstabieren“ würde, um einen bekannten Liedertext zu zitieren, beim Liebesspiel mit ihrem Mann.
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