Leons Geburtstag und ein unbefriedigtes Begehren

Eine nicht alltägliche Familie - Teil 39

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Leons Geburtstag und ein unbefriedigtes Begehren

Leons Geburtstag und ein unbefriedigtes Begehren

Grauhaariger

"Eine nicht alltägliche Familie“ ist die dritte Staffel der Geschichten um die Pilotin Olivia Andersson. Aufbauend auf „Eine nicht alltägliche Beziehung“ und "Eine nicht alltägliche Ehe".

Ein Spielhaus auf etwas erhöhter Plattform, mit Balkentreppe hinauf und Rutsche sowie auch einer kurzen Feuerwehrrutsche hinunter war einer von Leons Wünschen zu seinem vierten Geburtstag. Martin kaufte so ein Teil als Bausatz im Internet und Nils war sofort mit von der Partie, als er gefragt wurde, beim Zusammenbau und vorherigem Anstreichen mitzuhelfen.
Am Freitag nach Himmelfahrt ging es los. Leon wurde gleich am Morgen bei Jannik „geparkt“, damit die Arbeiten ohne ihn stattfinden konnten. „Der wäre ganz vorn mit dabei gewesen;“ erklärte sich Martin gegenüber seiner Frau. Und es sollte doch eine Überraschung werden.
Nebeneffekt war, und das hatte Martin ganz bewusst während der Arbeiten angesprochen, dass die Männer sich über das Knistern zwischen Nils‘ Frau und ihm austauschten.
„Zwischen Dir und Pat läuft es momentan so richtig gut!“, stellte Martin fest.
Nils grinste verschmitzt. Er setzte sich, nahm ein alkoholfreies Bier in die Hand und begann ein wenig zu plaudern. Martin erschien es fast so, als hätte sein Freund nur auf diese Gelegenheit gewartet, ihm von seinem Glück zu erzählen.
„Früher war Patricia halt da;“ fing Nils an einem Zeitpunkt, der Jahre zurücklag, mit seiner Erzählung an. Natürlich liebte er sie. „Und sie mich!“ Da war sich Patricias Mann sicher. „Aber nachdem Ihr Beide, er meinte Martin und Olivia, meiner Frau die Stelle in der Geschäftsleitung inklusive Prokura angeboten habt,“ Martin sah das Glänzen in den Augen seines Freundes, „das hat sie verändert!“
„Nein, auch schon vorher! Patricia war mächtig stolz darauf, eure Hochzeit organisieren zu dürfen. „So viel Vertrauen…in mich!“ Wie oft hatte sie das betont?! Und,“ Nils lies Martin nicht zu Wort kommen, „dass ihr dann auch noch so zufrieden wart, …die extra-Prämie und die Freiflüge…!“
Patricias Mann erzählte, dass seine Frau in jeder Hinsicht aufblühte. „Alles, ja vor allem auch der Sex, wurde intensiver! Wir gingen abends öfter aus, ganz egal was es kostete. Begeistert erzählte sie von ihren kleinen und großen Erfolgen. Und mit ihrem steigenden Selbstbewusstsein, steigerte sich auch…;“ Er schaute Martin an, der aufmerksam zuhörte, „Na, Du weißt schon…im Bett wurde es einfach geiler!“
„Heiß war Patricia aber schon immer…!“, warf Martin ein.
„Ja, klar! Ein Fick mit ihr war nie langweilig! Aber,“ Nils überlegte kurz, wie er es ausdrücken sollte, „wir haben jetzt nicht mehr nur gefickt oder gevögelt! Manchmal, ja manchmal treiben wir es, wie soll ich sagen, hart und heftig? Aber meistens lassen wir uns aufeinander ein, wir fühlen uns und wissen genau, dass es da kein Tabu zwischen uns gibt!
Nils nahm einen weiteren Schluck aus der Flasche. Martin erfuhr, dass Olivia und er zum Vorbild wurden. „Dildos, Fesseln, Tücher zum Augenverbinden und auch so ein Schlaginstrument fanden bald in unseren Spielen Einzug. Dass ihr Andere auch schon mal mitspielen lasst…und sogar die Partner tauscht, haben wir auf eurer Hochzeit ja hautnah miterlebt!“
Martin grinste in sich hinein, hörte aber weiterhin aufmerksam zu, was sein Freund ihm anvertraute.
„Dieser eine Abend, wo Du Alena und Liv abgeschleppt hast,“ Nils zog ein bewunderndes Gesicht, „hat bei mir einen Schalter umgelegt!“
Er erzählte, wie geil es war, als Alena zusammen mit Patricia seinen kleinen Freund verwöhnten und Pat zum ersten Mal eine Frau angefasst hatte. „Das Schärfste war aber, dass Patricia, meine Patricia einfach so mit deinem Freund Olivier gevögelt hat und ich, hautnah daneben, mit Alena dasselbe machen durfte!“
„Und dann…,“ Nils war selbst ein Jahr später noch hellauf begeistert, „hat meine Frau deinen Freund und mich zu einem Dreier aufgefordert!“
Nils erzählte, dass sie lange von diesem Abend gezehrt hätten. „Dass Olivier und seine Frau sich nicht bei uns melden würden, war uns durchaus bewusst! Eigentlich schade, denn da würde es kein „Nein“, in jeder Hinsicht, geben. Und euch zu fragen, das hat Patricia rundherum abgelehnt. Chef, Freund, …und Pat wollte und will einfach nicht, dass deine Frau mit mir…!“
„Da haben wir was gemeinsam;“ brachte Martin ein.
„Ja, ich weiß! Olivia will nicht, dass Du und Patricia!“ Nils zuckte mit den Schultern.
„Du hättest nichts dagegen?“ Martin schaute seinen Freund eindringlich an und war nicht wirklich überrascht als Nils sagte: „Im Gegenteil!“
„Du bist echt nicht eifersüchtig?“, hakte Martin nach, „wenn der Chef deiner Frau mit deiner Frau vögelt?“
„Naja,“ da musste sogar Nils grinsen. „In erster Linie sind wir doch befreundet, oder?“
„Ja, klar! Trotzdem…“
„Solange sie Dich nicht haben kann, wirst Du immer eine Stufe höher stehen…!“ In Nils Ton schwang Resignation mit. „Sie soll dir eine scheuern, wenn Du zudringlich wirst?“
„Hat sie Dir das so gesagt?“ Dass seine gute Freundin, Geschäftsführerin und Prokuristin auch diese Details ihrem Mann erzählt, hätte Martin nicht gedacht.
„Sie würde Dir nie eine Runterhauen!“, beteuerte Nils glaubhaft. „Im Grunde genommen will Pat von Dir einfach mal so richtig gevögelt werden!“
„Vermutlich weißt Du auch von unserem Gespräch mit der Bildverbindung?“, fragte Martin vorsichtig.
„Ja, klar! Jetzt ist sie erst recht darin bestätigt, dass Du auf sie abfährst!“ Nils lachte beinahe.
Ganz langsam kam Olivia um die Ecke. Vermutlich hatte sie schon eine Weile zugehört, denn sie meinte eher deprimiert an die Adresse von Nils: „Kannst Du ihm nicht einfach sagen, er soll die Finger von deiner Frau lassen?“
„Sag mal Olivia…,“ Nils war aufgestanden, hatte seinen Arm um Olivias Schulter gelegt und führte sie in den Garten, weg von Martin. Dieser nahm wieder den Pinsel in die Hand und strich weiter die Bretter an.
Das Gespräch dauerte sicher fünfzehn, zwanzig Minuten. Martin sah, dass Olivia dann allein zum Haus, also Richtung Pool ging, während Nils zu ihm zurückkam. Aber auch Patricias Mann schaute mehrfach der Pilotin nach. Und vor dem großen Plantschbecken blieb die Blondine stehen und zog sich das T-Shirt über den Kopf. BH? Fehlanzeige. Das Olivias Brüste unter dem Shirt nicht weiter eingepackt waren, hatten Martin als auch Nils beim ersten Anblick bereits bemerkt. Mit dem Po in Richtung der Männer bückte sie sich vornüber und löste die Schuhbänder ihrer Sneakers. Nebeneinander stellte sie die Treter eines bekannten deutschen Sportartikelherstellers nebeneinander, öffnete Knopf und Reißer ihrer Jeans, schob diese zu den Knöcheln hinunter und stieg heraus. Nils war inzwischen, nicht ohne die sexy Hausherrin aus den Augen zu lassen, bei Martin angekommen. Gemeinsam nebeneinanderstehend beobachteten die Männer, wie Olivia reizvoll ihren Slip über die Rundungen ihres Hinterns zog und achtlos am Boden zurücklies während sie völlig nackt in den Pool stieg. Martin und Nils schauten sich an. Unabhängig voneinander aber vollkommen synchron machte jeder der zwei eine Kopfbewegung in Richtung Poolanlage. Die ersten Meter im Joggingtempo, dann schnellen Schrittes waren sie in Sekunden am gepflasterten Bereich angekommen. Auch hier beinahe gleichzeitig, entledigten sie sich ihrer Sachen und sprangen, im Gegensatz zu Olivia, ins kühle Nass.
Kurz zuvor, am späten Vormittag. Clara konnte Anne, also Frau Richter, davon überzeugen, mit ihr eine Einkaufstour, ohne ihre Eltern zu machen. Die Kleine hatte wirklich jeden Cent gespart und soeben ihr Sparschwein geschlachtet, um ihrem Bruder ein tolles Geschenk machen zu können. Sie lotste ihre Betreuerin mit Hilfe einer Visitenkarte zielgenau in einen speziellen Laden. „Ich brauch das in genau einer Woche!“, sagte sie dem Mann hinter der Glasvitrine in aller Deutlichkeit. Dieser schien sie zu kennen und hatte Clara kindgerecht und kompetent beraten, bis sie fündig wurde. Nachdem das erledigt war, wollte das Mädchen noch auf den Friedhof, das Grab ihrer Mutter besuchen.
In der Villa war daher keines der Kinder zugegen. Die Drei schäkerten ein wenig im Wasser und Nils zauberte einen bunten, alkoholfreien Cocktail. Martin war nicht eifersüchtig. Trotzdem versuchte er seiner Frau ganz nah zu sein und ließ eigentlich keinen Abstand zwischen seiner Angetrauten und sich zu.
Fatma, nichtsahnend, war zur Arbeit gekommen und traf im Haus auf den nackten Nils, der, mit drei Cocktails in den Händen keine Chance hatte, seine Männlichkeit zu bedecken.
„Aman Tanrim!“, rief die türkische Haushälterin. Sie kriegte sich aber sofort wieder ein, denn natürlich kannte sie den Freund der Anderssons. Ob der unerwarteten Begegnung mit der Hausangestellten war Nils zu einer Salzsäule erstarrt und ging erst weiter, als Fatma ihren Kopf zur Seite legte und den Deutschen eingehend betrachtete.
Fatma bekam von ihrem Arbeitgeberpaar sofort auch eine Einladung sich dem Trio anzuschließen, lehnte aber mit dem Hinweis arbeiten zu müssen dankend ab.
„Das kann alles warten;“ rief ihr Olivia zu und erneuerte ihre Einladung,
Die Türkin stutzte, drehte sich und fragte: „Ihr sagt Yusuf nichts?“ Fatma lebte soweit sie zurückdenken konnte in Deutschland und beherrschte die Sprache perfekt.
„Dein Mann erfährt ganz sicher nichts!“, beteuerten alle drei aus dem Pool heraus.
Was dann geschah, hätte selbst unsere Pilotin nicht für möglich gehalten. Die etwa Vierzigjährige Hausangestellte zog sich das Shirt über den Kopf, lächelte dabei ein wenig unsicher und stellte die Sportschuhe zur Seite. Sie streifte ihre Hose nach unten und legte sogar ihren BH ab. „Passt so?“ fragte sie in die Runde und kam über die Treppen auf das im Wasser stehende Trio zu.
Fatma und Olivia umarmten sich kurz, wobei Liv ihrer Angestellten ein paar bewundernde Worte zuflüsterte. Dass sie den Slip anbehielt, war für Niemanden ein Problem.
Nils, selbstbewusst wie immer, brachte auch für die neu in die Runde dazugekommene Frau einen Cocktail. Die vormittägliche Badesession dauerte, mit viel rumblödeln, immer mal wieder abtauchen und ein paar Faxen, in etwa eine Stunde. Fatma, mit ihren großen Brüsten, fühlte sich sichtbar wohl in dieser kleinen Runde. Berührungen gab es nur zwischen Liv und ihrem Mann. Diese dafür nicht zu knapp…

*****

Leon entdeckte sehr bald schon das riesige, mit einer Plane abgedeckte Teil im Garten. Der Spanngurt, der die Abdeckung festhielt, war so festgezogen, dass er nicht daruntersehen konnte. Auf seine Frage, was das denn sei, bekam er zur Antwort, dass es sich um ein Geheimnis handelt und er sich ein paar Tage gedulden müsste.
Kinder und Geduld! Jeden Tag fragte er mindestens dreimal, wann es denn endlich soweit sei, das Geheimnis zu lüften.
Über den Hochzeitstag wurde hier ja schon berichtet, so dass wir gleich auf Leons Geburtstag am Freitag derselben Woche zu sprechen kommen. Auch er wurde am Morgen mit einem Ständchen geweckt. Allerdings fehlten die Großeltern, deren Flieger erst am späten Nachmittag in München eintreffen würde.
Leon strahlte über beide Backen. Natürlich hatte Livia, Martin und auch seine Schwester ein Päckchen in der Hand. Clara streckte ihm als erste ihr Geschenk entgegen. Ein sehr kleines Schächtelchen. „Was mochte da wohl drin sein?“, fragte er sich. Er bedankte sich bei Clara und nahm das Teil entgegen. „Was ist da drin?“, fragte er. Seine Schwester schaute ihn sehr gespannt an, gab aber keine Antwort. Es brauchte erst eine Schere, um das Band aufzuschneiden. Das Papier drumherum war dann kein Problem für seine kleinen Hände. Ein Schächtelchen mit einem Deckel zum Aufklappen kam zum Vorschein. Darin befand sich ein goldener Anhänger mit einer Kette. Leon wusste, wie wertvoll so ein Anhänger sein konnte, hatte er doch zusammen mit Clara einen für ihre neue Mama ausgesucht und gravieren lassen.
„Schau ihn dir genau an!“, forderte seine Schwester. Leon kannte die Bedeutung von Sternzeichen noch nicht. Clara klärte ihn auf. „Du bist ein Zwilling! Das ist dein Sternzeichen. Schau was hinten draufsteht!“
Leon drehte den Anhänger um. „In Liebe Clara“, las Olivia laut und betonte sofort, dass das ein ganz tolles Geschenk von seiner Schwester sei.
Nach allem, was sie in ihrem kurzen Leben bereits erlebt hatten, verband die Geschwister etwas ganz Besonderes. Die beiden umarmten sich und Leon ließ sich das Kettchen von seiner Schwester umlegen.
„Ich bin gleich zwei!“ feixte er in Anbetracht seines Sternzeichens. „Wir alle haben noch etwas für Dich;“ übernahm Clara wieder das Wort, nachdem Leon auch die Päckchen seiner Eltern, mit den gewünschten Spielsachen drin, ausgepackt hatte.
„Das Geheimnis?“ fragte er, was ihm alle drei Kopfnickend bestätigten. „Ich habe das Haus oben angemalt!“, rief seine Schwester und beschrieb ihm, wie dieses Kletterspielhaus mit der Rutsche im Garten aussah. Dass er dies noch vor dem Frühstück live sehen und ausprobieren musste, war ja klar!
Anders als Clara wusste Leon ganz genau, wen er zu seiner Geburtstagsfeier einladen möchte. So wurden dann gegen 14:00 Uhr Patrick, Elias, Dino, sein Freund Jannik und ein Mädchen Namens Sophia von ihren Eltern bei den Anderssons abgeliefert. Kristina, Janniks Mutter, blieb noch auf einen Kaffee und so erfuhr Olivia, dass ihre Vermittlung zwischen den Eheleuten auch dauerhaft von Erfolg gekrönt schien.
Auch heute wurde Max, der sechzehnjährige Nachbarsjunge engagiert um speziell den Bereich um den Pool im Auge zu behalten. Ob die durchweg Vierjährigen wirklich schwimmen konnten? Natürlich war auch Annemarie Richter zugegen, als die Party ihren Anfang nahm.
Daniela und sogar Gerhard waren zu Gast bei Leons Feier. Die Kinder tummelten sich bei schönstem Wetter im Garten und dort bevorzugt an und auf dem neuen Spielgerät. Klar ging es auch eine Runde in den Pool. Wenn man so etwas schon im Garten hat…
Max hatte sich zwar vorgenommen nach dem Vertrauensaufbau letztens, noch einmal mit Daniela ein ernsthaftes Gespräch über Frauen, Freundinnen und natürlich seine Situation zu führen. Jedoch die Anwesenheit ihres Mannes ließen seinen Mut dazu ins Nichts sinken. Daniela hätte allerdings schon erwartet, dass er sie nach dem Gespräch an Claras Geburtstag ein wenig ausfragen würde. Sie hätte ein Gespräch mit ihrem Mannzusammen eingefädelt. Aber vielleicht hatten sich die Dinge inzwischen schon gut entwickelt? Ela wollte nicht weiter darüber nachdenken…

*****

Später am Abend, die Tagesschau war längst vorbei, fuhr Martin noch einmal zur Firma. Patricia wollte eigentlich bereits am Nachmittag zurück sein. Es gab jedoch Verspätungen, weswegen sie ihren geplanten Flug von Sao Paulo aus verpasste. Die Anderssons würden ja am morgigen Samstag in den Urlaub fliegen und Martin hätte gerne noch einmal mit seiner Geschäftsführerin das ein- oder andere zuvor abgeklärt. Aber auch sonst gab es noch einiges zu tun vor seiner zweiwöchigen Abwesenheit.
Überraschenderweise stand Pats Firmenwagen auf dem Parkplatz im Hof der Firma. Martin ging hinauf in die Büroetage. Das Licht im Gang oben brannte. Martin steuerte den Raum seiner zweiten Geschäftsführerin an. Die Tür war nur angelehnt. Eigentlich waren die Geräusche, die er hörte, eindeutig. Und im Normalfall hätte Martin sich diskret zurückgezogen oder lautstark bemerkbar gemacht. Aber momentan gab es kein „Normal“ zwischen ihm und seiner Prokuristin. Dass es Patricia war, die mit einem Mann am Vögeln war, konnte Martin anhand der weiblichen Stimme eindeutig erkennen. Vorsichtig schob er die angelehnte Tür ein wenig weiter auf. Tatsächlich saß seine Geschäftsführerin auf der Platte ihres Besprechungstisches und hatte die Beine um den Körper eines Mannes geschwungen. Unzweifelhaft war es Nils, Patricias Mann, mit dem diese leidenschaftlichen Sex praktizierte.
Noch immer hätte Martin die Chance gehabt, sich diskret zurückzuziehen. Stattdessen beobachtete er die Frau, mit der er selbst nur zu gerne einmal „das Wort Begehren buchstabieren“ würde, um einen bekannten Liedertext zu zitieren, beim Liebesspiel mit ihrem Mann.
Ja, „Begehren“ trifft es ganz gut, was Martin schon seit längerem verfolgte. Genau das war es, was ihn manchmal um den Verstand brachte!
Leidenschaftlich hämmerte Nils seinen Pint in die Möse seiner Angetrauten. Diese hatte sich mit geschlossenen Augen an ihren Ehemann geklammert.
Martins Verstand mahnte: „Dreh dich um und geh!“ Aber er konnte nicht. Er musste zusehen, live zusehen, wie Pat mit Nils vögelte. Natürlich wäre er selbst gerne derjenige gewesen, der es der begehrten Frau besorgte. Aber zusehen, wie… Justament öffnete Patricia die Lider und sah Martin direkt ins Gesicht. Mit großen Augen schaute sie ihn an! Pats Mund öffnete sich. Martin spürte förmlich, was in dieser Frau gerade vorging. „Das könntest Du jetzt haben“, schien sie ihm zuzurufen, „Du musst nur zugreifen!“
Martin starrte seine Geschäftsführerin an. Unfähig irgendetwas zu tun. Er sah die Gier in ihrem Gesicht. Pat artikulierte sich. Erst leise, dann immer lauter. Augenblicke, Momente, mehrere Sekunden, vielleicht Minuten vergingen. Dann kam der Punkt, an dem sich Nils höchstwahrscheinlich druckvoll in Patricia entlud! Sie selbst war ebenso kurz davor, den kleinen Tod zu sterben, was ihren Mann animierte, seine Arschbacken zusammenzupressen und seinen Pint weiterhin in schneller Folge in seine Frau hinein zu hämmern.
Patricias Umklammerung wurde sichtbar fester. Sie stöhnte extrem laut und schien zu verkrampfen.
„Was machst Du hier?“ Martins Verstand konnte sich endlich durchsetzen. Er wendete sich ab, ging schnellen Schrittes den Flur entlang und die Treppe nach unten. Noch im Auto spürte er sein hartes Glied gegen seine Hose drücken. Rasant verließ er nach dem motorischen Öffnen des Tores das Firmengelände.
Später, die Kinder schliefen längst und seine Schweigereltern verabschiedeten sich gerade mit einem „Gute Nacht“, erzählte er Olivia seine Beobachtung.
Liv erinnerte sich daran, dass sie die beiden Baumüllers in ähnlicher Situation auch schon erwischt hatte. Es wurde eine leidenschaftliche Nacht unseres Protagonistenpaares. Liv war durchaus klar, dass Martins Gedanken öfter mal abschweiften nach seinem Voyeur-Erlebnis! Und sie provozierte dies sogar. „Stell Dir vor, ich wäre Pat und sitze ohne Slip und mit offenen Schenkeln auf deinem Schreibtisch…!“

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