Lera und der Knecht des Despoten

40 21-33 Minuten 0 Kommentare
Lera und der Knecht des Despoten

Lera und der Knecht des Despoten

Sven Solge

Ja, sie war sogar begierig den dicken Schwanz des Herrschers in sich zu spüren. Bei jedem Schritt fühlte sie die Salbe, wie sie das Blut in ihrer Scheide zum Glühen brachte, ja sie keuchte sogar leise vor sich hin, was Rodon natürlich als Angst auffasste und ihr tröstend einen Arm um die Schultern legte und sie etwas an sich zog: „Keine Angst, es wird schon nicht so schlimm werden!“, versuchte er sie zu trösten.
Sie schaute Rodon an und bemerkte zum ersten Mal, was für ein stattlicher Kerl Rodon geworden war. Früher hatte sie ihn immer als ihren Feind angesehen, als wenn er sie zum Schafott führen würde. Aber jetzt sah sie sogar so etwas wie Mitleid in seinen braunen Augen und als er sie jetzt anlächelte und noch etwas fester an seine Seite zog, fühlte sie sich geborgen.
Sie seufzte leise und blickte zum Himmel, der sich schon rosa verfärbte, als der große Trabant Wosslargerade vom kleinen Zwilling `Wosslari´ mit hoher Geschwindigkeit überholt wurde. Ein täglich wiederkehrendes Schauspiel, das aber immer alle zum Himmel blicken ließ und besonders in der Nacht ein grandioses Spektakel abgab.
Es hieß in den alten Legenden, wenn der kleine Wosslari mit dem großen Wosslar zusammenstoßen würde, käme ein neuer Despot an die Macht, der sie alle glücklich machen würde. Doch für die Dynastie von Drakahn wäre es dann wohl schon zu spät..
Auch wenn der Despot schon warten würde, was Rodon durchaus bewusst war, verzögerte er jetzt seine Schritte und ging langsamer den Weg zum Kastell hinauf.
Er mochte dieses zarte Persönchen schon lange und es tat ihm unglaublich weh sie in das Kastell bringen zu müssen. Beim letzten Mal, als er Lera abgeliefert hatte, war er hinter der Tür stehen geblieben und hatte ihre Schreie gehört. Am liebsten wäre er zurückgelaufen und hätte sie von dem Unhold weggezerrt. Doch das wäre ihr Tod gewesen, da kannte Drakahn keine Gnade.

Klicke auf das Herz, wenn
Dir die Geschichte gefällt
Zugriffe gesamt: 4572

Sie müssen sich anmelden, um Kommentare hinzuzufügen.

Gedichte auf den Leib geschrieben