Licht in den Fenstern

Geschichten vom Anfang der Sinnlichkeit

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Licht in den Fenstern

Licht in den Fenstern

Stayhungry

In diesem befanden sich ebenfalls viele Büsche, Buchse und Thujen, herrlich immergrünes Zeug, das auch im Winter Deckung bot. Er blickte hinauf zum Haus. Links befand sich das Wohnzimmer mit einer mehrflügeligen Glastür zur kleinen Terrasse hin, rechts die Küche mit Essbereich mit einem breiten Durchgang. Geradeaus hinter dem Esstisch führte eine Tür hinaus in den Flur und dort in das Badezimmer.

Nun war die erste, sinnlich so anregende Beobachtung ein Glücksfall gewesen, denn bei seinem nächsten Suchen konnte er nicht so ohne weiteres vergleichbare erotische Genüsse erlangen. Mal machte sie einfach den Abwasch, mal las sie oder lag einfach vor dem Fernseher. Nur war sie so schön, jung, anziehend, sympathisch, dass er sich nicht losreißen konnte von ihr, auch wenn seine drängendste Sehnsucht nicht gestillt wurde. Dennoch erwog er, so unbeweglich in der Kälte stehend, nicht mehr wiederzukommen, nicht mehr einzudringen in ihren Privatbereich, zu gefährlich schien ihm das Risiko einer Entdeckung – da trat sie nackt mit nassen Haaren aus dem Badezimmer, schlenderte durch die Küche in das Wohnzimmer und machte Musik an. Und er stand hinter dieser ausladenden Thuja neben dem Aufgang zu ihrer Terrasse und sah sie aus nur wenigen Metern Entfernung. Sie nahm eine Flasche Weißwein aus dem Kühlschrank, goss sich ein und trank in ruhigen Schlucken. Einer Renaissance-Venus glich sie, wie sie da so versonnen an der Spüle lehnte und an die leere Wand zu starren schien. Ihre Figur war perfekt, ihre Hüften, ihr Po, ihre kleinen, runden Brüste, ihr perfekt rasierter Venushügel mit dezentem, flaumigem Strich von unterhalb des Nabels zur Vagina.

Sie stellte das Glas wieder ab und kehrte zurück ins Badezimmer. Hier konnte er links den Waschtisch erkennen, geradeaus hinten die Toilette und rechts davon mussten sich wohl Badewanne oder Dusche befinden, denn dorthin konnte sie sich seinem Blick entziehen.

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