Licht in den Fenstern

Geschichten vom Anfang der Sinnlichkeit

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Licht in den Fenstern

Licht in den Fenstern

Stayhungry

Mal hielten unerwartet Spaziergänger und Hundebesitzer ein Pläuschchen auf dem Fußweg und er musste sich unauffällig trollen, damit nicht das Gerücht aufkam, hier schleiche jemand umher. Fortwährend fürchtete er, entdeckt zu werden und eine Male zu Recht. Er war nicht geschaffen für dieses Spiel mit dem Feuer und unzählige Male beschwor er sich selbst, endlich zu lassen von dieser Obsession. Und wie alle Süchtigen verlor er den Kampf gegen sich selbst.

*

Er hatte tatsächlich gezögert, sie aufzusuchen. So wunderschön diese junge, wilde, sinnliche Liebe zu betrachten war, er hatte diesen Adonis mit seinen ausschließlich traumhaften Eigenschaften und seinem unbändigen Glück schön langsam satt. Er ging doch und tatsächlich, ihr Liebhaber war nicht da. Sie lag auf dem Sofa und hatte den Hörer des Telefons an das linke Ohr geklemmt, so ein altmodisches Telefon mit verdrehter Schnur zum Gerät und dieses mit langem Kabel zum Anschluss. Das war aber nicht das Besondere. Sie hatte ihre Jeans und ihren Slip heruntergezogen und streichelte ihre Schamlippen. Sie lachte ins Telefon, warf den Blondschopf in den Nacken und begann ihre Perle zu massieren. Im schmutzigen Gespräch schienen sie einander befeuern, den Kleinen Tod hinauszuzögern, um dann, nach Überschreiten jenes Punktes, an dem die Erfüllung nicht mehr abzuwenden ist, sich vollends hineinzustürzen in den Taumel der Lust. Er kannte schon, wie sie kam, doch es war jedes Mal ein unbeschreibliches, wunderschönes Erlebnis. Sie war so lüstern, so sinnlich, so hungrig. Verdammt nochmal, warum war sie nicht ihm vergönnt? Als sie sich wieder gefangen hatte, plauderte sie weiter, so halb ausgezogen und streichelte noch ein wenig an sich herum. Nach einer Ewigkeit beendete sie das Telefonat, stand auf, rüttelte ihren süßen Hintern in die engen Jeans und machte sich an den Küchendienst. Er ging, aber er kam wieder.

Ein paar Tage ging das so.

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