Ich bin so was von fertig… meine Knie werden weich… und ich falle Sina in die Arme. Ich will sie spüren ganz und gar, ich will, dass es keinen Abstand mehr gibt zwischen unseren nassen, seifigen Körpern.
Das Bad ist vollgespritzt, der Papageien-Duschvorhang ist irgendwo, als wir drei uns lachend abtrocknen. Wir sind einander schon sehr nahe im Moment…
Boumedien will zurück ins Bett, und Sina wird, Balletttänzerinnen-Tapete hin oder her, heute wohl kaum im Gästezimmer übernachten.
Während Boumedien und ich noch immer splitternackt sind, ist Sina in ihren rosa Schlafanzug geschlüpft. Was sie uns damit sagen will? Ob sie im Moment genug hat? Das ganze Schlafzimmer duftet zart nach meiner Rosenlavendellieblingsseife. Ich dimme das Licht, gehe in die Küche, hole etwas zum Knabbern und eine Flasche Primitivo, die ich meinen beiden Freunden mit den besten Kristallgläsern, die ich habe, auf einem Tablett serviere.
Als ich zurück ins Schlafzimmer komme, sind Sina und Boumedien in einen innigen Zungenkuss vertieft. Seine Hand liegt auf ihrer linken Brust, und Boumedien hat sein Becken an sie geschmiegt.
Ich fühle mich wohl. Ich räkle mich und kuschel mich an Boumedien. Anita kommt mit einer Flasche Wein und bringt drei Gläser mit. Das bringt mich auf eine Idee. Ich gehe in die Küche und hole mir eine der leergetrunkenen Flaschen Krahvogel. „Que diriez-vous d´un jeu?“- „Wie wäre es mit einem Spiel?“, frage ich und halte die Flasche hoch. Ich grinse die beiden an. Ich weiß, es ist ein bisschen albern, aber ich habe seit langem eine verpasste Chance und eine damit verbundene Fantasie in meiner Erinnerung: Flaschendrehen in meiner Studi-WG. Ich hatte damals total Lust wirklich versaute Aufgaben an meine Mitbewohner zu verteilen. Da ich aber so brav war, ist es nicht mal zu einem Kuss oder so gekommen.
„Ah, action et vérité…“. Boumedien weiß genau, was ich vorhabe.
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