Liebes Leben

Im wilden Land - Teil 5

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Im Norden war ich noch nie! rief Emet, als bedürfte ihr frei gewählter Abschied einer Erklärung. Sie saß auf dem Rücken eines schwarzen, mit Waffen und Ausrüstung bepackten Hengstes. Ihre schwarzen Beinkleider waren von ihrem Po hinten abwärts auf beiden Seiten mittig streng geschnürt und endeten in festen Reitstiefeln, über ihren silbernen Brustschalen trug sie eine Jacke aus schwarzem Leder. Ein kurzes Lächeln noch, dann gab sie ihrem Pferd die Sporen und jagte mit wehendem Haar in die Ebene hinaus.

Tolle Frau hast du! meinte Mike zu Hartil, als ihr sie nachsahen, wie sie schnell kleiner wurde und bald nur noch der von den Hufen ihres Pferdes aufgewirbelte Staub zu sehen war. Emet gehört niemandem, sagte Hartil melancholisch, sie gehört nur sich selbst. Sie ist eine Wildkatze wie das schwarze Biest, das sie als Mädchen aus dem Wald angeschleppt und großgezogen hat. Was waren wir alle froh, als sie es wieder in die Freiheit entließ. Wild soll schon ihre Mutter gewesen sein und die hatte mehrmals erfolgreich die Reise gemacht, nur von der letzten kehrte sie nicht zurück. Hast du Angst um sie? Ja, natürlich. Aber es zieht sie einfach hinaus ins Abenteuer, niemand könnte sie aufhalten. Aber sie hat ihrem Volk vier Kinder geschenkt, das nächste wird sie behalten und dann vielleicht bleiben. Er knuffte Mike·freundschaftlich und grinste: andere Mütter haben auch schöne Töchter! Lass uns was trinken gehen.

*

Na, ihr beiden macht ja ein Gesicht, als hätten euch die Hühner das Brot gestohlen! lachte Erin, die schöne Müllerin. Hartil und Mike hatten sich als erste frühe Gäste niedergelassen an einem der Tische im Garten vor der Schänke am Fluss. Vom weiten Forum der Unterstadt führte eine Allee an den Fluss hinunter, wo sie sich zu einem schattigen Park weitete, an dessen Rand die Mühle mit angeschlossener Gastwirtschaft lag. Was darf ich euch bringen? Hartil orderte Wein und Wasser, was Erin mit einem freundlichen gerne beantwortete. Und dann sahen die beiden Männer ihr nach.

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