Liebliche Zweisamkeit

Je oller umso doller - Teil 36

47 9-14 Minuten 2 Kommentare
Liebliche Zweisamkeit

Liebliche Zweisamkeit

Jo Diarist

“, fragte ich und war auf einen erneuten Zornausbruch gefasst.
„Du hast recht, die Frage gefällt mir nicht, weil sie überflüssig ist, doch ich sehe ein, du gibst keine Ruhe, bevor du Antworten hast.
Als wir uns kennenlernten stand nur der Sex im Vordergrund und du schienst mir die richtige Wahl um den Wunsch meines Mannes zu erfüllen. Dann beim ersten Treffen, haben dich meine Blaskünste enttäuscht. Du hast gedroht zu gehen. In dem Moment wusste ich noch nicht warum, doch ich hatte Panik. Wollte nicht, dass du gehst, ich wollte, dass du mich weiter berührst, mich benutzt, mich liebst.
Als du weg warst habe ich darüber nachdacht und mir wurde bewusst, was das ausgelöst hatte. Es waren nicht deine Berührungen, das Begehren meines Körpers. Sicher, es hat mir gefallen, als begehrenswerte Frau wahrgenommen zu werden, doch ausgelöst hat es dein Blick in meine Augen. Der ging ganz tief, bis in meinen Bauch. Er hat mich mehr erregt als deine Hände auf meinem Körper. Dieser Moment hat uns miteinander verbunden.
Ich habe das gestern Rosi erzählt und sie hat schmunzelnd gemeint: So war es auch bei ihr, als ihr euch zum ersten Mal nähergekommen seid.
Sie sagte; es zeigt, dass wir zusammengehören, und vielleicht wollte sie deshalb, dass wir diese gemeinsame Nacht haben.“
Während sie mir das erzählte, hatte sie ihre Lage kaum verändert, nur ihre Hand streichelte zärtlich meine Brust.
„Und zum Altersunterschied; der ist mir unwichtig. Wir sind miteinander verbunden, sogar mit dem Segen deiner Frau, und ich lebe im jetzt und nicht in der Zukunft. Was in einem Jahr oder in zehnen sein wird, ist mir egal und das sollte es dir auch sein. Lebe jetzt mit mir diese Zeit aus und denk nicht an morgen.“
Irgendwie konnte ich nichts darauf sagen. Jede gedachte Antwort darauf schien mir unangemessen und erst das Klingeln des Weckers, durchbrach die Stille.
Ich schaltete ihn aus und sagte:
„Tut mir leid Sandra, ich muss dann zur Arbeit und möchte vorher gerne noch duschen und frühstücken.“
„Ich komm mit“, sagte sie und schälte sich nach einem Kuss auf meine Brust aus ihrer Decke.
„Aber du musst doch erst viel später los und kannst noch liegenbleiben“, gab ich zurück.
„Ich möchte aber jeden Moment mit dir allein genießen“, sagte sie und huschte ins Bad.
Während ich duschte, putzte sie sich die Zähne – wir hatten zum Glück immer eine neue Zahnbürste für eventuelle Gäste da – und musterte sich dabei im Spiegel.
„Soll ich mir die Rastazöpfe aufmachen und eine normale, biedere Frisur zulegen, wenn ich jetzt bei euch lebe?“, fragte sie ein bisschen nuschelnd durch den Schaum im Mund.
„Warum denn das? Es gehört zu dir und passt zu dir“, antwortete ich mit Unverständnis in der Stimme.
„Aber passt es auch zu euch?“
„Sandra, ich kann und will dir nichts vorschreiben. Ich bitte dich aber, bleib so wie du bist, auch im Aussehen. Die Frisur unterstreicht deine Persönlichkeit und ich liebe dich so, wie du bist.“
„Danke“, antwortete sie mit ehrlichem Lächeln.
Wir frühstückten noch gemeinsam und verließen dann zusammen das Haus. Sandra fuhr in ihre Wohnung, um sich frisch einzukleiden und ich zur Arbeit.

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Dankeschön!

schreibt Jo_Diarist

Danke für deine Einschätzung, franzl! Bei allem was ich schreibe, möchte ich Geschichten erzählen, die man auch nachempfinden kann. Mit allen Gefühlen und Handlungen. Deshalb sei gesagt, es gibt solche Dreierkonstellationen in der Realität. Ich kenne zumindest eine, nicht nur vom Hörensagen. Nicht in der sexuellen Ausrichtung wie in der Geschichte, aber so harmonisch, wie in ihr. LG Jo

Liebliche Zweisamkeit

schreibt franzl

Jo Diarist ist da wirklich gelungen, das Problem des erotischen Dreiecks auf eine sehr feine, ja schon charmante Art zu beschreiben, so beschrieben zu haben, dass man sich selbst darin finden könnte. Wenn denn die Realitäten dem nicht so direkt entgegen stehen würden. Träumen aber auf diese angenehme Weise, kann nicht verdammt werden. Nach Punkten, gäbe es diese hier - eine glatte 12, wie beim Schießen ! Beste Grüße Franz.

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