Liebliche Zweisamkeit

Je oller umso doller - Teil 36

47 9-14 Minuten 2 Kommentare
Liebliche Zweisamkeit

Liebliche Zweisamkeit

Jo Diarist

Zwei weitere Bier später dachte ich an Aufbruch, als sich plötzlich eine Hand auf meine Schulter legte und eine bekannte Stimme sagte:
„Ich störe nur ungern, aber könntest du bitte mitkommen Norbert, Rosi und ich haben Bockmist gebaut?“
Erschrocken fuhr ich herum und blickte in das angespannte Gesicht von Sandra.
„Was meinst du mit Bockmist?“
„Naja, wir haben viel gequatscht beim Tapezieren, und als Rosi mit dem Cuttermesser eine Steckdose ausschneiden wollte, hat sie nicht aufgepasst. Sie ist mit der Klinge reingeraten und hat einen Schlag bekommen. Ich habe noch den Lichtblitz gesehen, und wie sie nach hinten wegfiel, dann war’s dunkel.“
„Wie geht’s ihr?“, fragte ich beim Aufstehen und ließ meinen Blick schweifen, um den Kellner heranzuwinken.
„Eigentlich ganz gut, aber ich habe sie trotzdem zur Notaufnahme gefahren“, sagte Sandra.
Nervös nestelte ich das Portemonnaie aus der Hose und wollte mich auf den Weg zur Theke machen, um zu zahlen. Thomas hatte ich gänzlich ausgeblendet und erinnerte mich erst wieder an ihn, als er sagte:
„Lass mal, ich übernehme das mit. Kümmere du dich um Rosi und bestell ihr gute Besserung von mir.“
Ich wandte mich um und musste trotz der Situation lächeln. Thomas blickte Sandra mit weit aufgerissenen Augen an. Die vielen Fragezeichen darin konnte man deutlich sehen.
„Danke Thomas. Übrigens, das ist Sandra, von der ich dir erzählt habe“, und an Sandra gewandt: „Sandra, Thomas der Mann von Melle.“
„Hi Thomas“, sagte Sandra freundlich und reichte ihm die Hand. „Entschuldige bitte, aber ich weiß von deinem Problem durch Rosi. Geh nicht so hart mit deiner Frau ins Gericht. Fast jeder hat eine versteckte Seite in sich, die manchmal durch seltsame Konstellationen ausbricht. Versuch diese Seite deiner Frau zu ergründen und zu verstehen, vielleicht kommt sie deinen Sehnsüchten nahe. So war es jedenfalls bei uns. Komm jetzt Norbert, lass uns gehen, alles andere erzähl ich dir unterwegs“, drängte sie an mich gewandt.

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Dankeschön!

schreibt Jo_Diarist

Danke für deine Einschätzung, franzl! Bei allem was ich schreibe, möchte ich Geschichten erzählen, die man auch nachempfinden kann. Mit allen Gefühlen und Handlungen. Deshalb sei gesagt, es gibt solche Dreierkonstellationen in der Realität. Ich kenne zumindest eine, nicht nur vom Hörensagen. Nicht in der sexuellen Ausrichtung wie in der Geschichte, aber so harmonisch, wie in ihr. LG Jo

Liebliche Zweisamkeit

schreibt franzl

Jo Diarist ist da wirklich gelungen, das Problem des erotischen Dreiecks auf eine sehr feine, ja schon charmante Art zu beschreiben, so beschrieben zu haben, dass man sich selbst darin finden könnte. Wenn denn die Realitäten dem nicht so direkt entgegen stehen würden. Träumen aber auf diese angenehme Weise, kann nicht verdammt werden. Nach Punkten, gäbe es diese hier - eine glatte 12, wie beim Schießen ! Beste Grüße Franz.

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