So vergehen die nächsten zwei Tage, und am Freitag hat Lisa wegen des schönen Sommerwetters keine Lust, die Mittagspause im Gebäude zu verbringen.
Als sie mir das eröffnet, drückt mich das schon wieder runter. Hat sie mich doch die letzten Tage schön an der langen Leine gehalten und provokant mit ihren Dackeln geschäkert.
Klar habe ich meine Küsse und Zärtlichkeiten bekommen, wenn wir allein im Auto, Treppenhaus oder Flur waren. Aber mehr auch nicht. Die Mittagspausen gehören schon länger nur uns beiden, und ich genieße das sehr, selbst wenn es nur beim Gedankenaustausch bleibt. Allein Lisas Nähe erfreut mich schon.
Nun will sie also auch in der großen Pause mit ihren Dackeln losziehen.
Na gut, was soll's, dann habe ich wieder einmal Zeit zum Grübeln.
Ich greife in meine Tasche, um die Brotbüchse herauszuholen, als mir Lisa die Hand auf den Arm legt.
„Hast du sehr viel Hunger, oder kannst du das auch später essen?“
Verständnislos blicke ich sie an.
„Warum?“
„Na, weil ich mit dir in den Park gehen will“, meint sie spitzbübisch.
Sie hatte ihre Worte vorher so gewählt, dass ich von anderem ausging. Das war bewusst, um mich wieder ein bisschen zu quälen.
„Biest!“, knurre ich deshalb.
„Na klar, weißte doch. Also wie jetzt, gehen wir?“, fragt sie schmunzelnd.
Ich lasse die Brotbüchse zurück in die Tasche gleiten und folge der leise lachenden Lisa.
Vor dem Gebäude steht noch ihr Fanklub und diskutiert über das Ziel. McDonald’s oder Einkaufpassage ist die Frage.
Wir passieren die Truppe, die natürlich annimmt, Lisa strebt in die Innenstadt und ohne zu zögern, dackeln sie uns nach.
Bin ich jetzt doch ein Teil vom Fanklub? Aber nein, Lisa biegt nach links ab, als wir das Gelände der Akademie verlassen, und zur Krönung hakt sie sich bei mir ein. Die Dackel bleiben stehen und starren uns mit offenen Mündern nach, denn in dieser Richtung gibt es keine Geschäfte oder Möglichkeiten für das leibliche Wohl zu sorgen.
„Heute quälst du sie mal zur Abwechslung“, entfährt es mir schmunzelnd.
Lisa sieht mich an und sucht anscheinend nach den richtigen Worten.
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